Civil Engineering Reference
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auch ein eigenes Interesse daran, da die Anlagen ihre Aufgabe - Schutz von
Leben und Sachwerten - nur mit professioneller Instandhaltung zuverlässig
und lückenlos erfüllen können.
7.2 Grundlagen
Bei mechanischen Systemen ist die Notwendigkeit von Service bzw. Instand-
haltung unbestritten, da Teile rosten können oder geschmiert werden müs-
sen. Auch bei elektronischen Komponenten und Systemen ist eine regelmäßige
Instandhaltung erforderlich, auch wenn die Alterungsspuren meist nicht offen
sichtbar sind. Wenn ein einzelner moderner Brandmelder auch äußerst sel-
ten ausfällt, unterliegt er je nach Einsatzbedingungen aber ständigen, oft sehr
rauen Umgebungsbedingungen und kann dadurch in seiner Leistungsfähigkeit
verändert werden:
Ein Sicherheitssystem besteht nicht aus einem, sondern aus vielen Geräten,
die sich an unterschiedlichen Orten beinden und über ein Netzwerk
miteinander verbunden sind. Dies führt je nach Größe und Ausdehnung
zu einer deutlich höheren Komplexität und einem unterschiedlichen
Alterungsprozess der verschiedenen Geräte. So unterliegt z. B. ein Melder
in einer Tiefkühlzone anderen Belastungen als ein Melder in einer
Tiefgarage.
Netzwerkprobleme reichen von einfachen Erdungsproblemen (Potenzial-
unterschiede) bis zu schwerwiegenden Problemen beim Handling von
Protokollen in Netzwerken z. B. aufgrund von EMV-Beeinlussung.
Bei Geräten der Unterhaltungselektronik ist eine Lebenserwartung von vier
bis acht Jahren vollkommen ausreichend. Systeme der Gebäudesicherheit
müssen dagegen wesentlich länger und vor allem zuverlässig funktionie-
ren: Ein Fernsehapparat z. B. läuf t zwischen drei und zwölf Stunden am Tag,
ein Sicherheitssystem muss 24 Stunden am Tag in Betrieb sein.
Installation und Inbetriebnahme einer Sicherheitsanlage machen einen
großen Teil der Investition aus. Eine längere Lebenserwartung hat daher
massive Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit der Investition bzw. führt
zu geringeren Gesamtkosten des Systems.
Die Gebäudesicherheit wird als Teil des Gebäudes betrachtet,
darum wird die Lebenserwartung der Sicherheitssysteme mit den
Gebäudesanierungszyklen verglichen.
Sicherheitssysteme müssen eine besonders hohe Zuverlässigkeit auf-
weisen. Dies liegt nicht nur an der Gefahr, Leben und Werte zu verlieren,
sondern auch daran, dass die Gebäudeverwaltung im täglichen Betrieb
möglichst wenig mit Problemen und Störungen belastet werden soll.
Sicherheitssysteme arbeiten normalerweise im Hintergrund, ohne menschliches
Eingreifen. Ein korrektes Funktionieren wird als Selbstverständlichkeit betrach-
tet. Deshalb sind diese Systeme mit einer umfassenden Selbsttestfähigkeit
ausgestattet. Trotzdem ist die Überwachung und Kontrolle des Systems auch
dann erforderlich, wenn sie sich auf das Erkennen von Funktionsstörungen
beschränkt, um auf dieser Basis geeignete Maßnahmen einleiten zu können.
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