Civil Engineering Reference
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Die zwei oben aufgeführten Beispiele zeigen, dass die Nutzungsdauer einer
Brandmeldeanlage auch durch die im Rahmen der Systemevaluation und -ent-
scheidung oft zu wenig bewerteten Fähigkeiten für künftige Erweiterung und
Modernisierung bestimmt wird.
3.10.3 Erweiterungen und Modernisierung
Erweiterungen sind ein kaum behandeltes Thema, dessen Kostenfolgen für
die Evaluation meist nicht berücksichtigt werden. Gemäß dem Grundsatz
„Was weiß ich, was die Zukunft bringt?“ wird die Problematik beiseitegescho-
ben, obwohl sie äußerst brisant ist. Auch bei sehr statischen Unternehmen
belaufen sich die über die Systemlebensdauer kumulierten Erweiterungs-
und Anpassungsaufwendungen auf einen Betrag von 20% bis 200% des
Neuanschaffungswerts. Es handelt sich also durchaus um beachtliche Beträge.
Je nach Brandmeldesystem kann eine Erweiterung bis zu 50% Mehrkosten
verursachen, wenn z. B. die Flexibilität für Ausbauwünsche eingeschränkt
oder erschöpft ist. In besonderen Fällen ist eine Erweiterung gar nicht mög-
lich, beispielsweise wenn neue Anforderungen an die Detektionsfähigkeit die
Systemfähigkeiten überfordern.
Der Einluss der Qualität der Dienstleistungen rund um Brandmeldeanlagen,
wie sie in den verschiedenen Phasen zur Erstellung und für den Betrieb von
Brandmeldeanlagen in der DIN 14675 beschrieben sind, ist von entscheiden-
der Bedeutung für die Verfügbarkeit von Brandmeldeanlagen. Im Laufe der Zeit
nimmt die Verfügbarkeit von technischen Produkten im Allgemeinen ab.
Folgende Ursachen verschlechtern die Verfügbarkeit im Laufe der Zeit:
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Im Laufe der Betriebsdauer wird ein System gestresst (Umwelt, …)
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Umgebungs- und Nutzungsänderungen
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Elektrische Bauteilwerte verschieben sich
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Ende der Produktlebensdauer
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Auslaufen von Ersatzteilen
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Wachsende Häufung von Stör- und Ausfällen
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Neue Technologien
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Höhere Anforderungen an Funktionalität
In bestimmten Grenzen kann dieser Effekt durch regelmäßige Instand-
haltungsmaßnahmen aufgefangen werden, allerdings kann der Fortschritt der
Technologie durch reine Instandhaltungsmaßnahmen nur begrenzt in beste-
hende Anlagen eingebracht werden.
Deshalb sollte in recht großen Zeitabständen von ca. 10 bis 15 Jahren der
Austausch der eingesetzten Technik zur Bewahrung einer hohen Verfügbarkeit
vorgenommen werden. Mit Hilfe von gut durchdachten Modernisierungs-
konzepten wird dann eine stufenweise Ablösung so ermöglicht, dass die
Anlagenteile mit dem größten Handlungsbedarf auch zuerst ersetzt wer-
den und die anderen, besser erhaltenen Anlagenteile noch länger nutzbar
sind. Kluge Modernisierung beeinlusst deshalb die Wirtschaftlichkeit einer
Brandmeldeanlage sehr positiv.
