Civil Engineering Reference
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entweicht. Sobald der Behälter geöffnet wird - dies kann über einen Ein-/
Ausgabebaustein an die Brandmelderzentrale gemeldet werden -, wird für die
Dauer der Öffnung auf einen Parametersatz gewechselt, der gegenüber der
bekannten Täuschungsgröße unempindlich ist. Sollten während dieser Zeit
zum Dampf Rauchaerosole eines echten Brandes hinzukommen, können diese
vom Melder als Brand detektiert werden.
Bei modernen Brandmelderzentralen ist die komplette Koniguration der Anlage
im internen Speicher abgelegt. Somit ist nach dem Austausch eines defekten
Melders keine manuelle Rekoniguration oder Anpassung am Melder notwen-
dig. Die Brandmelderzentrale erkennt, dass ein Melder ausgetauscht wurde und
koniguriert diesen neuen Melder wieder mit den für diesen Melder gültigen
gespeicherten Parametrierungsdaten.
3.7.4.4 Ver meidung von Falschalarmen
Wie bereits in Abschnitt „Detektionssicherheit“, ausführlich beschrieben, kön-
nen Falschalarme mit der richtigen Wahl und Platzierung der Brandmelder
weitgehend vermieden werden. Mehrmelderabhängigkeit und verzögerte
Alarmweiterleitung sind Funktionen einer modernen Brandmelderzentrale, die
die Bemühungen um eine frühe und trotzdem sichere Alarmierung zusätzlich
unterstützen.
Mehrmelderabhängigkeit, Multizonenkonzept
Die Bildung von Mehrmelderabhängigkeiten ist eine Maßnahme, um trotz
starker Täuschungsgrößen bei notwendigerweise sehr früher Branddetek-
tion einen Täuschungsalarm zu vermeiden, z. B. in einem Depot für Diesel-
lokomotiven. Meldet nur ein Melder innerhalb der Meldergruppe einen Alarm,
so wird an der Brandmelderzentrale lediglich ein Voralarm angezeigt. Diesem
Voralarm können spezielle Steuerungen zugewiesen werden. Der Alarm zur
Alarmierung der hilfeleistenden Kräfte wird jedoch erst ausgelöst, wenn eine
vordeinierte Anzahl Brandmelder Alarm melden. Meist wird eine Zweimel-
dungsabhängigkeit Typ A oder Typ B gewählt, die zwei Brandmelder (Typ A)
oder zwei Meldergruppen (Typ B) im Alarmzustand benötigt, doch sind auch in
begründeten Ausnahmefällen Mehrmelderabhängigkeiten möglich, die einen
Alarmzustand bei drei oder vier Meldern einer Meldergruppe erfordern, bevor
der Alarm weitergeleitet wird. Dann erst steuert die Zentrale die optischen
und akustischen Alarmierungseinrichtungen und/oder eine Übertragungs-
einrichtung an und löst die anderen vorgesehenen Schutzmaßnahmen aus.
Bei intelligenten Brandmeldesystemen ist es auch möglich, so genannte
Multizonenkonzepte einzusetzen. Hierbei werden mehrere Melder, unabhän-
gig von ihrer Meldergruppenzugehörigkeit und ihren Gefahrenstufen, in die
Alarmentscheidung integriert.
Beispiel: Bereits zwei Melder in Gefahrenstufe 2 können Alarm auslösen oder
drei Melder in Gefahrenstufe 3 usw., je nach gewünschter Koniguration.
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