Civil Engineering Reference
In-Depth Information
Typische Einsatzgebiete linienförmiger Wärmemelder sind:
Straßen- und Eisenbahntunnels
Kabeltrassen und Kabelschächte
Förderanlagen und Transportkanäle
Rolltreppen
Gas- und Fernwärmeleitungen
Prozessüberwachung in der Industrie (z. B. Chemie)
Minen und Bohrinseln
Tanklager
Lackieranlagen
3.6.1 Detektionsprinzipien
Auf dem Markt existiert eine große Anzahl linienförmiger Wärmemeldesysteme
mit unterschiedlichsten Detektionsprinzipien und Systemeigenschaften. Im
Folgenden werden einige der verwendeten Detektionsprinzipien beschrieben.
3.6.1.1 Sensorkabel mit wärmeempindlichem Polymer
Das Sensorkabel besteht aus zwei elektrisch leitenden Adern, die mit einem wär-
meempindlichen Polymer umgeben sind. Sobald die entsprechende Temperatur
erreicht ist, schmilzt diese Isolation. Die Adern berühren sich und generie-
ren den alarmauslösenden Kurzschluss. Zur Überwachung unterschiedlicher
Temperaturen werden Kabel mit verschiedenartigen Polymeren verwendet.
Dieses Messprinzip liefert einen Alarm, sobald die entsprechende Temperatur
überschritten wird. Bei einigen Systemen kann die ungefähre Position des
Kurzschlusses, also der Ort des Brandherdes, durch Messung des verbleibenden
Widerstandes bestimmt werden.
Standardmäßig sind Kabel mit Auslösetemperaturen zwischen 60 °C und
200 °C verfügbar. Die maximale Sensorlänge liegt zwischen 1 km und 2 km.
Naturgemäß zerstört ein solches Ereignis das Kabel, das aus diesem Grund nach
einer Detektion ausgewechselt werden muss.
3.6.1.2 Sensorkabel mit temperaturabhängiger Isolation
Der Sensor besteht aus einem Kabel mit elektrisch leitenden Adern und
einer Isolation, die einen negativen Temperaturkoefizienten aufweist, d. h.
die Isolation verringert ihren elektrischen Widerstand mit zunehmender
Temperatur. Dieses Signal wird für die Alarmierung ausgewertet.
Der Alarm wird ausgelöst, sobald ein deinierter Widerstandswert unterschrit-
ten wird. Der gemessene Widerstand hängt jedoch neben der Umgebungs-
temperatur auch von der Länge des Kabels ab. Als Messwert wird der Mittelwert
über die Kabellänge genommen. Dabei wirkt sich eine sehr heiße Stelle gleich
aus wie eine geringe Erwärmung über eine größere Distanz.
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