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entschuldigt haben soll, doch ist dies
angesichts seiner Auswirkung wohl
nur ein schwacher Trost. Mit der In-
nenausstattung verbrannte auch eine
Orgel, die der Vater des Komponisten
Rudolf Tobias gebaut hatte.
Zunächst im Besitz der Bischöfe
von Ösel-Wiek (Saare-Lääne), kam
Vormsi Ende des 16. Jh. in die Hände
des Feldherrn Pontus de la Gardie , der
der Schwedischen Krone diente. We-
nige Jahre zuvor war Vormsi während
des Livländischen Krieges (1558-83)
von den Russen überfallen worden.
Später ging der Besitz an die Gutsher-
ren des Magnushofes über, der An-
fang des 17. Jh. von Magnus Brümmer
erbaut worden war. In den folgenden
300 Jahren kam es immer wieder zu
Auseinandersetzungen zwischen den
Gutsherren und den freien schwedi-
schen Bauern. 1844 verlor der letzte
Landbesitzer, Baron Otto Friedrich
Fromhold von Stackelberg (1823-87),
nach einer gerichtlichen Auseinander-
setzung die Herrschaft über die Insel.
Sein Sohn Friedrich von Stackelberg
verkaufte den Gutshof schließlich an
das russische Zarenreich.
Lebten 1938 noch 2600 Menschen
auf Vormsi, sind es heute, nach der
Vertreibung der schwedischen Ein-
wohner im Zweiten Weltkrieg, nur
noch rund 250 Bewohner.
Vormsi ist für seine unberührte Na-
tur bekannt, mehr als die Hälfte der
Insel ist von Wald bedeckt. Im Süden
liegt das Landschaftsreservat Rumpo,
das auch die umliegenden Inseln der
Hullo-Bucht umfasst. Hier finden sich
die Nistplätze zahlreicher Vogelarten.
Im Westen, an der Küste bei Saxby, ra-
gen Kalksteinklippen aus dem Meer
empor.
Architektonisch ist die im 14. Jh. er-
baute Vormsi - Kirche in Hullo hervor-
zuheben. An der Stelle der in den Jah-
N
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Vormsi
Die Insel Vormsi (deutsch: Worms,
schwedisch: Ormsö), liegt etwa zehn
Kilometer von Haapsalu entfernt und
ist mit ca. 92 km 2 die viertgrößte Insel
Estlands. Urkundlich erwähnt wurde
das 17 Kilometer lange und 10 Kilome-
ter breite Eiland erstmals im Jahre
1391. Um das Jahr 1270 besiedelten
Schweden, wahrscheinlich hauptsäch-
lich über Finnland kommend, die Insel.
Ihre Anwesenheit, die 1944 mit einer
Flucht vor der Roten Armee abrupt en-
dete, prägt bis heute die Architektur,
überall sind typische rote Holzhäuser
zu sehen. Auch die Dörfer tragen
noch schwedische Namen.
 
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