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aus der deutschen Sprache übernom-
men. Der 1654 in Sachsen geborene
Johann Ernst Glück verbrachte über
zwanzig Jahre seines Lebens mit sei-
ner Familie im nordlettischen Al©ksne .
Er übersetzte die Bibel ins Lettische
und legte damit den Grundstein für
die lettische Schriftsprache.
Verständigung in Litauen
Nahezu überall problemlos verstän-
digen kann man sich mit Russisch.
Auch Kinder lernen in der Schule Rus-
sisch als Fremdsprache. Zwar erfreut
sich diese Sprache bei den Älteren als
ehemalige „Besatzersprache“ nicht
gerade besonderer Beliebtheit, aber
die Litauer benutzen sie auch selbst,
wenn sie sich in Lettland oder Estland
verständigen wollen. Zur Zaren- und
Sowjet-Zeit war auch in Litauen Rus-
sisch die offizielle Amtssprache.
Das Interesse wendet sich jetzt im-
mer mehr Englisch und Deutsch zu.
Bisher allerdings kommt man damit
(noch) nicht sehr weit, teilweise nicht
einmal bei internationalen Auskunfts-
stellen. Etwas verbreiteter ist Deutsch,
historisch bedingt, in Klaipëda und auf
der Kurischen Nehrung, da diese Ge-
biete über Jahrhunderte hinweg unter
deutschem Einfluss standen. Im Touris-
musgewerbe und bei Gesprächen mit
jüngeren Leuten ist eine Kommunika-
tion jedoch auf Englisch, z.T. auch auf
Deutsch, bedingt bis gut möglich.
Deutsch- oder englischsprachige Ex-
kursionen gibt es in vielen Städten. Bei
Verständigungsproblemen wird man-
cherorts oft so lange herumtelefoniert,
bis eine Person mit Fremdsprachen-
kenntnissen gefunden ist.
Tipp: Versuchen Sie es zuerst mit
ein paar Brocken Litauisch, da jeder
noch so kleine Versuch bereits positiv
aufgenommen wird. Zwangsläufig ge-
hört dazu auch die Phrase, ob der
Gesprächspartner Deutsch oder Eng-
lisch kann, und bei einem „Nein“ auch
die Frage, ob man dann Russisch spre-
Estnisch
Im Gegensatz zu Lettisch und Li-
tauisch gehört Estnisch nicht zur indo-
germanischen, sondern zur finno-
ugrischen Sprachfamilie und ist so-
mit eng mit dem Finnischen und weit-
läufig mit dem Ungarischen verwandt.
Aufgrund der wechselhaften Ge-
schichte des Landes sind hoch- und
niederdeutsche, schwedische und rus-
sische Wörter mit in die estnische
Sprache eingeflossen. Das Estnische
ist eine sehr klangvolle, von vielen Vo-
kalen geprägte Sprache. Die Gramma-
tik mit ihren 14 Fällen erscheint Aus-
ländern jedoch sehr kompliziert.
Die estnische Schriftsprache benutzt
das lateinische Alphabet, ferner die
auch im Deutschen bekannten Umlau-
te ä, ö und ü. Ein uns nicht vertrauter
Buchstabe ist das õ, das wie eine Mi-
schung zwischen „ö“ und „e“ ausge-
sprochen wird. Ansonsten lässt sich
festhalten, dass Doppelvokale lang ge-
zogen werden; „ae“ wird nicht wie
„ä“, sondern getrennt ausgesprochen,
also wie „a-e“. „Au“ wird hingegen
wie bei uns („auch“) zusammengezo-
gen. Das „h“ wird hörbar betont, wie
in „Hund“, bei manchen Worten be-
sonders stark, es klingt dann wie ein
hart ausgesprochenes „ch“.
 
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