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entwickelte sich zu einem Handels-
platz. Ähnlich wie Haapsalu verlor die
Stadt allerdings ab dem Ende des
17. Jh. an Bedeutung, da der Hafen
versandete. 1710 setzten russische
Truppen sie in Brand, wovon nur fünf
Gebäude verschont blieben. Durch
den Ausbruch der Pest im Nordischen
Krieg kamen schließlich bis auf elf
Menschen alle Bewohner um.
Parallelen zwischen Haapsalu und
Kuressaare sind auch in der Renais-
sance der beiden Städte zu sehen.
Auch in Kuressaare entdeckte man im
19. Jh. den heilenden Meeresschlamm,
wodurch der Ort sich zur Kurstadt
entwickelte. Die erste Heilstätte wurde
1840 eröffnet, und zur Zeit der ersten
estnischen Unabhängigkeit 1918-40
war das damalige Arensburg ein be-
kanntes Gesundheits- und Erholungs-
zentrum. Seit 1991 versucht man, an
diese Tradition anzuknüpfen, die gro-
ßen Hotels konzentrieren sich wieder
auf Schlammbehandlung und andere
Gesundheitsdienste.
noch in dänische, schwedische, russi-
sche und natürlich auch estnische
Hände fallen.
Heute befindet sich in der gewalti-
gen Anlage das Museum von Saare-
maa mit einer Ausstellung, die durch
die Geschichte von Burg, Stadt und In-
sel führt. Wechselnde Kunstexpositio-
nen sowie eine Naturausstellung im
Keller runden die Sammlung ab. Vom
Wehrgang aus bietet sich ein schöner
Ausblick auf das Meer und die sechs
Kilometer vor der Küste liegende Insel
Abruka.
Die Burg hat nach dem Vorbild ei-
nes typischen Konventsgebäudes ei-
nen quadratischen Grundriss und
zwei Türme an der Nordfassade: den
schlanken und höheren Wachturm
Langer Hermann (Pikk Hermann) so-
wie den kleineren, dafür mächtigeren
Wehrturm Sturvolt. Man betritt die
Burg durch den einzigen Eingang, der
mit einem Fallgitter ausgestattet ist
und sich an der Nordseite zwischen
den beiden Türmen befindet, und
kommt von dort in den nahezu qua-
dratischen Innenhof.
Der Hauptteil des Konventsgebäu-
des ist dreistöckig angelegt. Im Keller-
geschoss befanden sich Lager und
Nebenräume. Ein stark verrußter Man-
telschornstein lässt vermuten, dass
auch die Küche hier untergebracht
war. Besucher, die heute durch das
kühle Gemäuer spazieren, können
sich davon überzeugen, dass auch da-
mals schon eine Art Heizung existier-
te: Hinter einem Ausstellungssaal be-
findet sich das Hypocaustum aus
dem 13. Jh., ein Luftwärmeofen, der
Bischofsburg
Die Bischofsburg ist als einziger Fes-
tungsbau des Baltikums weitgehend
original erhalten und stellt ein stilis-
tisch in sich geschlossenes spätgoti-
sches Baudenkmal dar. Ihre Geschich-
te ist wie so viele Orte in Estland vom
Deutschen Orden geprägt, schließlich
wurde die nach strengen geometri-
schen Grundsätzen erbaute Festung
auf Geheiß des Bistums Ösel-Wiek
(Saare-Lääne) errichtet, dessen Sitz sie
ab Mitte des 14. Jh. war. Aber im Laufe
seiner Geschichte sollte das Bauwerk
 
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