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im 18. Jh. auf Anordnung des Landher-
ren Carl Thore von Helwig als Erho-
lungspark im holländischen Stil gestal-
tet. Er stellte hier mehrere Skulpturen
auf, unter anderem ein Denkmal für
Friedrich Schiller aus dem Jahr 1813.
Dabei handelt es sich um eines der äl-
testen Schiller-Denkmäler Europas.
Das Original ist im Haapsaluer Lääne-
maa-Museum ausgestellt, während auf
Puhtu eine Kopie steht.
Bauern waren die Siedler frei, d.h. sie
hielten und bewirtschafteten eigenes
Land. Ein Gesetz besagte jedoch, dass
sie diese Freiheit verloren, wenn sie
sich mit Esten verheirateten - wohl ei-
ner der Hauptgründe, warum die
schwedische Besiedlung 700 Jahre
lang hielt. Von den etwa 8000 Schwe-
den, die einstmals in Estland lebten
(ca. 4500 davon in Noarootsi), flüchte-
ten mehr als 7000 im Jahre 1944 vor
der herannahenden Roten Armee
nach Schweden.
Noarootsi oder Nuckö, wie sie von
der schwedischen Minderheit genannt
wurde, war früher einmal eine richtige
Insel, an der einstmals Zar Peter der
Große vorbeisegelte, um die Stadt
Haapsalu zu erobern. Doch durch die
Versandung der Haapsaluer Bucht auf-
grund der allmählichen Anhebung des
Bodens, wurde sie im Laufe des 18. bis
19. Jh. zur Halbinsel. Einige Seen auf
Noarootsi tragen immer noch den Be-
griff Meer (meri) im Namen. Der größ-
te Teil des flachen Küstengebiets ist
mit Schilf bewachsen. Badestrände
befinden sich in Roosta sowie an der
Küste vor Peraküla. Kiefernwälder,
Weideland und Wacholderhaine laden
zu Spaziergängen ein.
Obgleich nur drei Kilometer zwi-
schen Haapsalu und dem kleinen Ha-
fen Österby ganz im Süden der Halb-
insel liegen, beträgt die Strecke über
Land fast 40 Kilometer. Eine Landstra-
ße führt über Linnamäe und Sutlepa
zum Hauptort der Halbinsel, Pürksi.
Leider verirrt sich nur einmal täglich
ein Bus hierher, sodass man ohne ei-
genes Fahrzeug viel Geduld aufbrin-
N
Unterkunft
Paatsalu Puhkekeskus ⁄⁄ , Paatsalu, Ge-
meinde Varbla, mobil 5138000, www.paatsa
lu.ee. Ferienhäuser südöstlich von Virtsu, di-
rekt an der Paatsalu-Bucht gelegen. Hüb-
scher Ausblick auf die Bucht von der Terrasse
der Anlage, Camper ebenfalls willkommen.
Pivarootsi tuulik ⁄⁄ , Pivarootsi, Gemeinde
Hanila, mobil 56222353, www.pivarootsi.ee.
Die alte Mühle von Pivarootsi, zu einem ehe-
maligen Gutshaus gehörig, wurde 1869 er-
richtet und ist 2004 renoviert worden. Um
die Mühle herum ist ein Feriendorf entstan-
den, zu dem kleine Ferienhäuser, eine Sauna,
ein Fahrradverleih und allerlei Aktivitätsange-
bote gehören. Auch in der Windmühle gibt
es einige Gästezimmer.
Halbinsel Noarootsi
Fährt man auf die im Norden Lääne-
maas liegende Halbinsel Noarootsi
(Nuckö), tauchen plötzlich Ortsschil-
der mit zwei Namen auf, estnischen
und schwedischen. Bis zum Zweiten
Weltkrieg lebten hier die estnischen
Schweden oder Küstenschweden, die
im 13. Jh. über Finnland die nordwest-
liche Küstenregion Estlands besiedel-
ten. Im Gegensatz zu den estnischen
 
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