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Sehenswertes
erste reguläre Zeitung in estnischer
Sprache: 1857 hob Johann Woldemar
Jannsen die „Perno Postimees“ („Per-
nauer Postbote“) aus der Taufe. Seine
Tochter, die später den Namen Lydia
Koidula annahm, wurde die wohl
wichtigste Dichterin Estlands und eine
bedeutende Protagonistin in der Pha-
se des nationalen Erwachens. Zuvor
hatte sich der Pastor Johann Heinrich
Rosenplänter im Rahmen von Veröf-
fentlichungen intensiv mit der estni-
schen Sprache auseinandergesetzt.
Um die Jahrhundertwende entstand
schließlich die erste Eisenbahnanbin-
dung der Stadt.
Den Höhepunkt als Kurstadt erlebte
Pärnu im frühen 20. Jh. Durch die
Bahnverbindung, aber auch durch die
Eröffnung einer Schiffslinie über die
Ostsee in den 1930er Jahren kamen
immer mehr Kurgäste. Zuvor, 1918,
wurde vom Balkon des Endla-Theaters
die erste estnische Unabhängigkeitser-
klärung proklamiert. Die beiden Stadt-
teile Alt- und Neu-Pärnu wurden end-
lich adminstrativ zusammengelegt.
Auch unter der sowjetischen Herr-
schaft galt Pärnu als sozialistische
Kurstadt. Nach Erlangen der Unab-
hängigkeit 1991 erhielt Pärnu als erster
Kurort in Osteuropa 1994 die Blaue
Flagge, die als Symbol für hohe Um-
weltstandards gilt. Im Jahr 2000, ein
Jahr, bevor Pärnu sein 750-jähriges Ju-
biläum beging, wurde die Stadt Mit-
glied des Europäischen Heilbäderver-
bandes (ESPA).
Lydia Koidula Museum
Zwischen der Ringi- und der Lõuna-
Straße wurde ein Park nach der Dich-
terin Lydia Koidula benannt. Dort ist
die zierliche Frau am Rand eines Brun-
nens in Form eines Denkmals ver-
ewigt.
Außerhalb der Innenstadt auf der
anderen Seite des Pärnu-Flusses befin-
det sich das Lydia Koidula Gedenkmu-
seum. Untergebracht in einem alten
Schulhaus aus dem 18. Jh., sind hier
private Gegenstände der berühmten
Dichterin zu sehen. Auch an ihren Va-
ter Johann Woldemar Jannsen , der
1857 mit der „Perno Postimees“ die
erste estnischsprachige Zeitung her-
ausgab, wird erinnert. Umgeben ist
das Museum von den farbigen Holz-
häusern des Stadtviertels Ülejõe, die
so typisch für Pärnu sind.
Lydia Koidula Gedenkmuseum, Jannseni
37, Tel. 4433313, Di-Sa 10-17 Uhr, Juni bis
August bis 18 Uhr.
Roter Turm
Nicht weit vom Busbahnhof steht
das älteste Gebäude der Stadt. Hält
man nach dem Roten Turm Ausschau,
einem im 15. Jh. errichteten Gefäng-
nisturm, der Teil der mittelalterlichen
Stadtmauer war, sollte man sich nicht
durch die Namensgebung beirren las-
sen. Der rote Backstein, aus dem der
Turm gebaut ist und der auch Grund
für die Bezeichnung war, ist mittler-
weile weiß gestrichenen Wänden ge-
wichen. Heute beherbergt der Turm
ein
Kunsthandwerkszentrum.
Im
Pärnu hat nette Kneipen und Restaurants
 
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