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Am Westufer des Võrts-
järv (Wirz-Sees)
Jahr 1893 stammt. Der erste Bau wird
schriftlich erstmals 1329 im Zusam-
menhang mit einem Raubzug der Li-
tauer erwähnt, doch vielleicht predig-
te hier bereits Bischof
Wilhelm von
Modena
1225. Die ältesten Teile des
heutigen Gebäudes stammen aus
dem 15. Jh., als das Gotteshaus aus ei-
nem nahezu quadratischen Langhaus
mit angegliedertem Altarchor bestand.
1771 wurde die Kirche, die in verschie-
denen Kriegen stark gelitten hatte, neu
auf- und umgebaut und um einen
Turm erweitert. Der Altar wird von zwei
schönen hölzernen Engeln bewacht.
Der etwa 270 km
2
große Wirz-See ist
reich an Fischen, darunter Zander, Bar-
sche, Hechte und Aale. Von Viljandi
aus gibt es zwei Möglichkeiten, an den
See zu gelangen: Die Straße 92 führt
am Nordufer entlang, die Straße 52
verläuft etwas entfernt vom südwest-
lichen Ufer und passiert schließlich
das Südende des Sees. Auf beiden
Strecken gibt es nur wenige Stichstra-
ßen, die direkt ans Ufer führen. Die
dazwischenliegenden Abschnitte sind
relativ unerschlossen und schwer zu
erreichen.
Am nördlichen Teil des Sees gibt es
kleinere
Badestrände
bei Valma, Oiu
und Vaibla, allerdings wuchert das Ge-
wässer von Jahr zu Jahr mehr zu, so-
dass ungewiss ist, wie lange man hier
noch einen Badestopp machen kann.
Zumindest die
Wasserqualität,
die zu
Sowjetzeiten sehr durch Pestizide der
Landwirtschaft gelitten hatte, verbes-
serte sich in den letzten Jahren stark
und wird regelmäßig überprüft.
Südlich von Viljandi
Heimtali
Am Hang des Urstromtals Raudna be-
findet sich etwa sechs Kilometer süd-
westlich von Viljandi der
Gutshof
Heimtali.
Das klassizistische Herren-
haus und seine Nebengebäude, da-
runter Speicher und ein runder Pferde-
stall, liegen in einen schönen Park ein-
gebettet. Bemerkenswert ist ein weite-
res Nebengebäude des Gutshofes, die
sogenannte
Schnapsbrennerei.
Ob
hier wirklich Schnaps gebrannt wurde,
ist fraglich, denn nach seiner Erbauung
1832 diente das auffällige Gebäude
mit seinen vier runden Kaminen, die
als Ecktürme „getarnt“ sind, als Molke-
rei. Das Anwesen selbst wurde Anfang
des 16. Jh. erstmals unter dem Namen
Linsen erwähnt. Der Gutsbesitzer
Pe-
ter Reinhold von Sievers
gab ihm je-
Mustla
Die Straße 52 führt nah am süd-
lichen Teil des Sees vorbei, den man
hinter Mustla, einem netten kleinen
Ort mit bunten Holzhäuschen und ei-
nem Café, über mehrere Stichstraßen
erreicht.
Die
Peetri-Kirche in Tarvastu
bei
Mustla ist wahrscheinlich eines der äl-
testen Gotteshäuser der Gegend, wo-
bei das heutige Gebäude aus dem