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selbst aktiv der Landwirtschaft widme-
te, baute das Anwesen Anfang des
20. Jh. zu einem fortschrittlichen Guts-
hof aus. Bekannt war vor allem eine er-
tragreiche, kälteresistente Roggensor-
te, die der Gutsherr züchtete. Für sei-
ne wirtschaftlich erfolgreiche Arbeit
wurde der Graf mit einer Goldmedail-
le des russischen Zaren ausgezeich-
net. Der Architekt des Gutshofes, Ot-
to Pius Hippius , hat sich bei der Pla-
nung des mit Türmen und Kaminen
verzierten Backsteinbaus an ein engli-
sches Vorbild gehalten: Windsor Cast-
le. Eine Kuriosität ist der Eingangsbe-
reich: Stellen sich zwei Personen in
gegenüberliegende Ecken des über-
dachten Eingangs, können sie sich
flüsternd unterhalten - nicht nur für
Kinder ein verblüffendes akustisches
Phänomen. Im Inneren sind vor allem
der 300 Quadratmeter große Ballsaal
und das holzvertäfelte Speisezimmer
sehenswert.
Im Schlosspark findet man neben ei-
nem Teich auf der Rückseite des
Schlosses alten Baumbestand, darun-
ter eine Eiche, die angeblich von Zar
Peter I . gepflanzt worden ist. Im Dorf
steht eine Kirche aus dem 18. Jh.
mit WC, Dusche, TV und Radio, zu denen
auch eine Sauna gehört. Unten befindet sich
das Roggen-Restaurant. Der Name spricht
für sich: traditionelle estnische und europäi-
sche Küche.
J
Verkehr
Das Schloss Sangaste kann man mehrmals
täglich mit dem Bus von Otepää, Tartu und
Valga aus erreichen. Mehrmals am Tag hält
der Bus zwischen Tartu und Valga im Dorf
Sangaste.
Otepää
Namentlich tauchte Otepää (Oden-
päh) erstmalig unter dem Begriff Med-
vezhya Golova in der Chronik von
Nowgorod auf, beides bedeutet soviel
wie Bärenkopf. Der Name kam aber
nicht etwa aufgrund einer hohen An-
zahl von Bären in dem Gebiet zustan-
de, sondern vielmehr durch die Form
des Linnamägi (Stadtberges), der an-
geblich an einen Bärenkopf erinnert.
Doch bereits lange vor ihrer ersten
schriftlichen Erwähnung war die Stelle,
an der sich heute die Stadt Otepää be-
findet, besiedelt. Hier soll sich das
Zentrum der altestnischen Region
Ugandi befunden haben.
Auch in späteren Zeiten spielte die
höchste Stadt des Landes (152 Meter
über dem Meeresspiegel) eine für die
Esten bedeutende Rolle, schließlich
wurde in Otepää die blau-schwarz-
weiße Fahne, die seit 1922 Estlands
Unterkunft,
Essen und Trinken
NP
Sangaste loss , Tel. 7679300, Fax 7679
303, www.sangasteloss.ee. Das Schloss wird
nach und nach renoviert, sodass demnächst
einige Räume Hotel-, andere eher Hostelcha-
rakter (Mehrbettzimmer) haben. Im Erdge-
schoss befindet sich ein Café.
Sangaste Rukki Maja , Tel. 7669323,
www.rukkimaja.ee. Über der Gastwirtschaft
liegen die relativ neuen Gästezimmer, jeweils
Die „Schweiz Estlands“ rund um Otepää
ist Wintersportzentrum
 
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