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zung, die hier einen Truppenübungs-
platz anlegte und die Gegend zum mi-
litärischen Sperrgebiet erklärte, zu ver-
danken, dass in dem abgeschiedenen
Gebiet Sumpfwiesen und Moorinseln,
ursprüngliche Wälder und liebliche
Flusslandschaften vor menschlichen
Einflüssen geschützt waren. See-,
Fisch- und Steinadler, Tüpfelsumpfhüh-
ner und Schnepfen, Singschwäne und
viele andere Wat- und Wasservögel
rasten auf den weiten Auenwiesen
und Hochmooren. Hinzu kommen
Otter, Biber, Luchse, Bären und so-
gar Wölfe, die hier beheimatet sind.
Zwei Wanderwege erschließen Be-
suchern das Gebiet. Der eine, etwa
7,5 Kilometer lang, startet in Kirna, et-
wa fünf Kilometer flussabwärts von
Puurmani. Die Zufahrt zum zweiten,
vielleicht schöneren, zweigt in Laeva
ab. Von Süden kommend, weist ein
Schild zum „Laeva kontor“. Diese Ein-
fahrt noch nicht, sondern die nächste
nehmen. Ein kurzes Stück ist der Weg
geteert, nach einer kleinen Brücke
geht er dann in eine recht holprige
Schotterstraße über. An dieser folgen
nach einer ganze Weile zwei Wander-
parkplätze. Welchen man nimmt, ist
egal, denn damit man einen Rundweg
hat, muss man das Stück Straße dazwi-
schen ohnehin gehen. Der eigentliche
Lehrpfad ist fünf Kilometer lang, die
Runde etwas länger. Der Aussichts-
turm liegt näher am ersten Parkplatz.
Bei Kärevere, am Rand des Naturschutzge-
bietes an der Straße 2, hat ein Bootsverleih
seinen Sitz. Hier kann man sich auch eine
Angelausrüstung leihen, außerdem werden
Bootstouren organisiert. Paadilaenutus,
Kärevere, Gemeinde Laeva, mobil 5118411,
5020411, www.paadirent.ee.
Kõo und Pilistvere
Wer von Põltsamaa nach Viljandi
fahren möchte, kann entweder quer-
feldein über Võisiku und Kolga-Jaani
(Straße 51) durch weite, menschenlee-
re Naturlandschaften fahren oder ei-
nen kleinen Schlenker über Võhma
(Straße 38) machen. Auf dem Weg
nach Võhma liegt das 1670 gegründe-
te Gut Kõo ( Wolmarshof). Ende des
18. Jh. entstanden das Herrenhaus, ein
Pavillon, ein Vorratsspeicher, der Stall
und eine Schnapsbrennerei.
Keine andere Landkirche hat einen
derart hohen Turm wie die des Nach-
barortes Pilistvere. 66 Meter ragt er in
den Himmel empor. Die Jahreszahl
am Giebel der Kirche, 1762, zeigt an,
wann das Gebäude nach schweren
Beschädigungen im 17. und 18. Jh.
umfangreich renoviert wurde. Die Ge-
schichte des Gotteshauses geht bis ins
13. Jh. zurück. Am Südportal überdau-
erten die in die Wand integrierten Dra-
chen- und Menschenskulpturen aus
dem 14. Jh. die Zeit. Sehenswert sind
die reich verzierte Kanzel vom Dorpa-
ter (Tartuer) Meister Thomas Öhmann
aus dem Jahr 1686. Die Orgel kommt
aus Frankfurt an der Oder, wo sie Wil-
helm Sauer 1893 baute.
Informationen über das Naturschutzgebiet
erhält man bei der staatlichen Forstverwal-
tung (Riigimetsa Majandamise Keskus,
RMK), die auch alle Nationalparks betreut.
Tel. 6767999, www.rmk.ee.
 
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