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zu Verhandlungen abgesandt waren,
auf Anordnung des Livländischen Or-
densmeisters Burchardt von Dreileben
getötet. Im Volksmund werden die
Stammesältesten „Könige“ genannt
und noch heute erinnern der Name
des ortsansässigen Hotels „Vier Köni-
ge“ (Nelja Kuninga) und ein Denkmal
auf dem Vallimägi an das Ereignis.
Im Laufe des 16.-17. Jh. eroberten
immer wieder die Russen und die
Schweden, 1602 auch einmal die Po-
len die Stadt. Bei einem Brand im Liv-
ländischen Krieg wurden schließlich
die Festung und mit ihr große Teile der
Stadt zerstört. 1636 wurde sie dem
nordöstlich gelegenen Gutshof Mäo
zugeordnet und erhielt erst 1783 er-
neut Stadtrechte.
Der Name Paides, auf Deutsch Wit-
ten- oder Weißenstein, geht auf den
weißen Kalkstein zurück, aus dem
auch die Burg errichtet ist. Ähnliches
gilt für den estnischen Namen: Aus
Pae linn (Stadt oder Burg aus Kalk-
stein) wurde Paide.
Die Geburtsstadt des international
bekannten Komponisten Arvo Pärt ist
gut zu Fuß zu durchschreiten. Zentra-
ler Platz ist der Keskväljak, wo sich ne-
ben Rathaus und Kirche noch einige
ältere Gebäude aus dem 19. Jh. befin-
den, darüber thront der Burghügel.
teilen der Ordensburg, die später, zu
Beginn des 14. Jh., zu einem Konvent-
haus-ähnlichen Komplex ausgebaut
wurde, dessen Mauern zum Teil noch
stehen. Im 16. Jh. hat man die Burg
ausgebaut und mit Wällen und Bastio-
nen gesichert. In dem hohen Bergfried
ist ein Museum untergebracht, das
sich mit der Geschichte der Stadt be-
schäftigt.
Von der Aussichtsplattform des
achteckigen Turms kann man auf die
Stadt hinuntersehen. Ursprünglich war
er 30 Meter hoch, seine Wände waren
drei Meter dick. Heute wird die Höhe
sogar noch übertroffen: Zusammen
mit dem Turmhelm misst der wieder
aufgebaute Lange Hermann 42 Meter.
Eine Freilichtbühne auf dem Gelän-
de zeugt davon, dass hier öfters Kon-
zerte und Aufführungen stattfinden.
Verteidigungsturm der Ordensburg, Ves-
ki 11, Tel. 3850576, http://vallitorn.paidekul
tuurikeskus.ee.
In der Altstadt
Am Fuße des Burghügels erstreckt
sich der zentrale Platz Keskväljak, an
dessen Enden Kirche und Rathaus ste-
hen. Die lutherische Heiligenkreuz-
kirche fällt vor allem durch die unge-
wöhnliche Lage ihres Turms auf, der
nicht im Westen des Gebäudes, son-
dern mittig an der Südseite in den
Himmel ragt. Sie folgte 1786 auf einen
mittelalterlichen Vorgängerbau, 1848
wurde sie erneut umgebaut und er-
hielt ihr heutiges Aussehen. Die Stadt-
bewohner sind stolz auf die hübschen
Glasmosaikfenster, die Ernst Tode
Ordensburg
Zwar wurde die alte Ordensburg im
Livländischen Krieg zerstört, doch
lohnt sich trotzdem ein Besuch ihrer
Überreste und des restaurierten Burg-
turms Pikk Hermann (Langer Her-
mann). Er gehörte zu den ersten Bau-
 
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