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Der ehemalige Fischerort und Vor-
hafen von Narva stieg Ende des 19. Jh.
zu einem mondänen Kurort auf. Gäste
aus Moskau, von der Krim und aus
Kaukasien kamen hierher, um sich am
kilometerlangen weißen Sandstrand
und in den Kiefernwäldern rings um
Narva-Jõesuu zu erholen. Trug der Ort
zuvor aufgrund seiner Armut lange
den Beinamen „Hungerburg“, wurde
er zu seinen besten Zeiten „Riviera
des Baltischen Meeres“ genannt.
Heute ist es aufgrund von Visabe-
stimmungen für Russen sehr schwie-
rig, den Ort aufzusuchen, und westli-
che Kurgäste vergnügen sich lieber auf
den estnischen Inseln oder in den Kur-
orten entlang der Westküste. Wäh-
rend viele Holzvillen einen morbiden
Charme ausstrahlen, zeigen die „Sana-
torien“ aus der Sowjetzeit, obgleich
sie noch heute genutzt werden, oft
deutliche Zeichen des Verfalls.
Ein Spaziergang durch den idylli-
schen Ort und entlang des Strandes
lohnt sich auf jeden Fall. Sehenswert
sind einige mit aufwendigen Schnitze-
reien verzierte Holzvillen, beispiels-
weise auf der Aia-Straße, Teile des Kur-
saals von 1882 sowie die kleine ortho-
doxe Wladimirkirche aus dem 19. Jh.
In einem kleinen Park bietet der ver-
zierte Tschaikowski-Pavillon Schutz ge-
gen Sonne oder Regen.
zwei Denkmäler: Der T-34-Panzer er-
innert an die Gefechte im Zweiten
Weltkrieg, das Monument in Siivers-
ti, ein wenig weiter, an die berühmte
Schlacht zwischen Russen und Schwe-
den im Jahr 1700 und ehrt besonders
mutige Kämpfer. Wirft man einen
Blick hinüber auf die russische Ufersei-
te, sieht man nichts als Wälder.
N
Unterkunft
Hotell Liivarand - ⁄⁄ , Koidula 21, Tel./Fax
3577391, www.liivarand.ee. Frische Luft
durch die Nähe zum Wasser und die zahlrei-
chen Pinien, Sandstrand, Zimmer mit Telefon
und Fernseher, Sauna, Billiardzimmer und
Fitnessraum im Haus.
Narva-Jõesuu Spa Hotell ⁄⁄⁄ , Aia 3, Tel.
3599529, Fax 3599525, www.narvajoesuu.
ee. Alle klassischen Spa-Anwendungen, ver-
schiedene Freizeitangebote, Fahrradverleih.
Je nach Jahreszeit gibt es Sonderangebote
bei den Zimmerpreisen.
Narva
Die Frage, ob sich eine Reise nach
Narva wirklich lohnt, ist schwer zu be-
antworten. Während sich die Stadt
selbst in Imagebroschüren gern das
„Tor in die EU“ nennt, bezeichnete ei-
ne deutsche Tageszeitung im Zuge
der EU-Osterweiterung Narva als
„hässlichste und verwahrloseste Stadt
Europas“. Einerseits ist von der einsti-
gen „barocken Perle der Ostsee“ nicht
mehr viel zu sehen. Statt der schmu-
cken Häuser der Schwedenzeit, die bis
zum Zweiten Weltkrieg Narva zierten,
prägen heute graue Plattenbauten das
Stadtbild. Andererseits markieren die
Auf dem Weg nach Narva
Folgt man der Straße Richtung Süd-
westen, gelangt man in die etwa 14 Ki-
lometer entfernte Stadt Narva. Auf
dem Weg dorthin, immer am Grenz-
fluss Narva entlang, passiert man
 
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