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Domgilde und Domschule
Folgt man der Toom-Kooli-Straße,
erreicht man den Kiriku plats (Kirch-
platz), der seinen Namen der Domkir-
che zu verdanken hat. Zuvor passiert
man zwei weitere geschichtsträchtige
Bauten. Ein Vorgängerbau des klassi-
zistischen Gebäudes auf der Toom-
Kooli-Straße 9 diente einst der Dom-
handwerks-Gilde als Sitz. In der unmit-
telbaren Nachbarschaft war jahrhun-
dertelang die Domschule tätig. 1319
auf Anordnung des dänischen Königs
Erich Menved gegründet, wurden hier
die adligen Schüler unterrichtet. 1919-
1939 diente es als deutsches Gymna-
sium.
bei einem Brand auf dem Domberg
schwer zerstört. In nur zwei Jahren hat
man sie wieder aufgebaut, doch der
Turm mit dem barocken Helm wurde
erst 1778/79 hinzugefügt.
Die Besichtigung des Innenraums
gehört zum Muss eines jeden kultur-
historisch interessierten Tallinn-Besu-
chers. Obgleich die Ausstattung bei
dem Brand im 17. Jh. überwiegend
zerstört wurde, sind noch zahlreiche
Stücke - vor allem Wappenschilde
und Grabsteine - aus früheren Zeiten
erhalten. Die Wände des Kalk-
steingebäudes werden von Wappen-
epitaphen baltendeutscher Adliger ge-
ziert. Grabmäler erinnern an berühm-
te Köpfe des Landes wie den schwedi-
schen Heerführer Pontus de la Gardie
oder den Anführer der Tallinner Garni-
son Carl Horn (1601). Aus dem 18.
und 19. Jh. stammen die Grabmäler
des schottischen Admirals Samuel
Greigh (1788), der sich in der russi-
schen Flotte verdient machte, und des
Weltumseglers Adam Johann von Kru-
senstern (1848).
Aus der Barockzeit stammen die mit
kunstvollen Schnitzereien versehene-
ne Kanzel (1686) und der Altar
(1694-96) von Christian Ackermann .
Das Altarbild ist ein Kunstwerk Eduard
von Gebhardts .
Domkirche
Am Kirchplatz erhebt sich an der
Stelle, wo vermutlich bereits im frühen
13. Jh. von den Dänen eine Holzkirche
erbaut worden war, die spätgotische
Domkirche, die der Jungfrau Maria ge-
weiht ist, eines der ältesten Gotteshäu-
ser des Landes. Das erste steinerne
Bauwerk wurde 1240 fertiggestellt,
aber bereits weniger als ein Jahrhun-
dert später nach dem Vorbild gotländi-
scher Kirchen in eine dreischiffige Ba-
silika umgebaut. Die Ostwand des
quadratischen Chors wurde abgetra-
gen und durch eine polygonale Apsis
ersetzt, außerdem erhielt der Chor ein
Gewölbe mit Rundstab-Rippen.
Nachdem die Domkirche in den fol-
genden Jahrhunderten nach und nach
durch kleinere Anbauten wie Kapel-
len, einen Glockenturm sowie das Stu-
fenportal an der Südseite erweitert
worden war, wurde sie im Jahr 1684
Adelshäuser und Aussichtspunkte
Rings um die Kirche gruppieren sich
prächtige Adelshäuser, darunter das
Haus der Estländischen Ritterschaft
(Kiriku plats 1), der Selbstverwaltung
vorwiegend deutschstämmiger Adli-
ger, das aus der Mitte des 19. Jh.
 
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