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„Kurzer Domberg“ und „Langer Dom-
berg“ genannt.
Obgleich man den Domberg auch
über eine Treppe, die im Norden auf
das Kalksteinplateau hinaufführt, oder
über eine Straße im Süden erreicht,
gelangen die meisten Touristen auf ei-
nem dieser beiden Wege in die Ober-
stadt. Der Weg über die Pikk jalg ist
weniger steil, dafür etwas weiter, wäh-
rend sich die Lühike jalg im Wesent-
lichen als eine enge Treppengasse ent-
puppt. Wer etwas Zeit mitbringt, soll-
te auf jeden Fall beide Wege auspro-
bieren. Die Pikk jalg betritt man am
unteren Ende durch einen Torturm aus
dem Jahr 1380. Die Lühike jalg be-
ginnt gegenüber der Nikolaikirche. Im
Mittelalter wurde die Lühike jalg von
Fußgängern benutzt, während Reiter
und Kutschen die Pikk jalg frequen-
tierten.
Auf dem Weg laden Galerien wie
die „Galerii Kaks“ zu einer Verschnauf-
pause ein. Sie bieten weit mehr als die
typischen Souvenirs wie Bernsteinket-
ten, gestrickte Socken oder Kochlöffel
aus Wacholderholz. Zeitgenössische
Designer wie Helina Tilk, die in ihrem
gleichnamigen Geschäft Geschirr mit
Tiermotiven verkauft, die einem Co-
mic entsprungen sein könnten, wur-
den bislang noch nicht von eintönigen
Souvenirläden verdrängt.
ternativ geht man um die Alexander-
Newski-Kathedrale herum), wo der Le-
gende nach im Jahr 1219 im Krieg Dä-
nemarks gegen Estland auf Gebete
des dänischen Königs Waldemar II. die
dänische Fahne vom Himmel gefallen
sein soll. Bestärkt durch dieses Wun-
der, soll das dänische Heer die Schlacht
gewonnen haben.
Entlang dem Garten befinden sich
Teile der mächtigen Stadtmauer, die
an dieser Stelle zwei Türme, den Jung-
fern- und den Marstallturm, mitei-
nander verbindet. Etwas weiter südlich
erhebt sich ein besonders behäbiger
Turm, der Kiek in de Kök genannt
wird (s.u.).
Alexander-Newski-Kathedrale
Hoch auf dem Domberg (Toompea)
dominiert die orthodoxe Alexander-
Newski-Kathedrale (estnisch: Aleksan-
der Nevski katedraal, Lossiplats 19,
täglich 8-19 Uhr) mit ihren fünf Zwie-
beltürmen bereits seit über einem
Jahrhundert das Stadtbild. Erbaut wur-
de sie in den Jahren 1894-1900 vom
Architekten Michael Preobraženski im
historistischen Stil. Vorbild waren fünf-
türmige Kirchen aus dem 17. Jh., wie
man sie beispielsweise in Moskau
findet.
Obgleich sie ein beliebtes Fotomotiv
für Touristen abgibt, die vom üppig ge-
schmückten und märchenhaft wirken-
den Inneren und Äußeren der Kirche
fasziniert sind, schätzen viele Esten
das Bauwerk nicht besonders. In der
Tat will es nicht so recht in das mittel-
alterliche Architekturensemble der
Oberstadt passen. Doch nicht nur das,
Garten des dänischen
Königs und Stadtmauer
Hält man sich am oberen Ende der
Lühike jalg geradeaus und dann links,
erreicht man den Garten des däni-
schen Königs (Taani kuninga aed, al-
 
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