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den an der Stadtmauer (Müürivahe
oberhalb der Viru-Straße): Hier wer-
den handgestrickte Pullover, Mützen
und Handschuhe, aber auch Leder-
und Holzarbeiten, Keramikwaren und
Schmuck feilgeboten, wobei dies aller-
dings nicht die preiswerteste Kaufgele-
genheit ist.
1955 mit der Aufschrift „Sõprus“
(Freundschaft).
Theater- und Musikmuseum, Müüriva-
he 12, Tel. 6446407, www.tmm.ee, Mi-Sa
10-18 Uhr.
An der Harju-Straße
Etwas weiter kreuzt die Harju-Straße
die Müürivahe. Auch hier stand im
Mittelalter ein großes Stadttor, die
Harju-Pforte, von der allerdings nichts
mehr zu sehen ist. Errichtet im 14. Jh.,
verband sie die Stadt mit dem Land-
kreis Harjumaa. Die Zeit überdauert
hat jedoch die Geschichte jenes Man-
nes, der an dieser Stelle hingerichtet
wurde: Johann von Üexküll , der am
7. Mai 1535 genau zwischen den zwei
Außentoren der Pforte den Tod fand.
Die Hinrichtung des Adligen durch
den Rat der Stadt führte zu einem er-
bitterten Streit zwischen der Stadt und
der Ritterschaft in Harjumaa, sodass
das Tor von 1538 bis 1767 geschlossen
blieb. Abgetragen wurde es 1875.
Bereits von hier öffnet sich der Blick
auf eine der ältesten Kirchen Tallinns,
die Nikolaikirche, auf den Wachturm
„Kiek in de Kök“ sowie die Zwiebeltür-
me der Alexander-Newski-Kathedrale,
die schon auf dem Domberg liegt.
Auffällig an der Harju-Straße ist die
fehlende Bebauung auf der einen Sei-
te. Ursprünglich befand sich hier, wie
in der ganzen Altstadt, eine geschlos-
sene Häuserzeile, die aber durch den
Bombenangriff der Roten Armee am
9./10. März 1944 zerstört wurde. Zwi-
schenzeitlich waren die Fundamente
der Gebäude als Mahnmal freigelegt.
Im Süden der Unterstadt
An der Stadtmauer
Nach dem Einkaufsbummel lohnt
sich ein Blick auf die Viru-Pforte oder
auch Lehmpforte, eine der beiden
noch erhaltenen Vorpforten, die heute
die Altstadt mit dem modernen Tallinn
verbindet. Die Vorpforte war Teil des
Haupttores, welches außerdem Hän-
gebrücke, Wallgraben und Fallgitter
umfasste. Sechs solcher Tore waren im
Mittelalter Bestandteil der Stadtmauer.
Entlang der Viru-Straße, die in östli-
cher Richtung zum modernen Teil Tal-
linns führt, in westlicher jedoch wieder
in Richtung Rathausplatz, finden sich
weitere Restaurants, Geschäfte und
Fast-Food-Ketten.
Theater- und Musikmuseum
Kulturinteressierte können der Müü-
rivahe weiter folgen und einen Blick in
das estnische Theater- und Musikmu-
seum werfen. Im Haus lebte und ar-
beitete von 1923 bis 1933 Professor
Jaan Tamm, der Direktor des Tallinner
Konservatoriums.
Zuvor passiert man ein klassisches
Beispiel stalinistischer Architektur (Va-
na-Posti 8), ein Kino aus dem Jahr
 
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