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die Kanzel aus dem Jahr 1597 und die
mit allegorischen Figuren geschmück-
te Empore von 1660 auf.
Der Große Gildensaal im Inneren
mit seinem Kreuzgratgewölbe und
sechseckigen Pfeilern ist ebenfalls
weitgehend erhalten geblieben. Die
Kapitelle der Pfeiler sind mit Blättern,
Drachen und Vögeln geschmückt.
Im Keller befand sich ab dem 15. Jh.
eine legendäre Weinstube. Wer sich
dort nicht manierlich benahm, wurde
in einen Käfig im hinteren Teil der
Schenke gesteckt.
Heute ist das Museum für Estni-
sche Geschichte in der Großen Gilde
untergebracht.
Im Norden der Unterstadt
entlang der Pikk-Straße
Vor der Heiligengeistkirche liegt der
Suurgildi-Platz, über den die Pikk-Stra-
ße verläuft. Der Name spricht für sich:
Pikk heißt „lang“ und in der Tat ist sie
die längste Straße der Altstadt. Hier
siedelten sich im Mittelalter die genos-
senschaftlichen, nach Berufsständen
gegliederten Vereinigungen an, die
Gilden.
Museum für Estnische Geschichte (Eesti
Ajaloomuuseum), Pikk 17, Tel. 6411631,
www.eam.ee, 1. Mai bis 31. Aug. tgl. 10-18
Uhr, 1. Sept. bis 30. April Di u. Do 10-18 Uhr,
an verschiedenen Feiertagen geschlossen.
Große Gilde
Gleich gegenüber der Heiligengeist-
kirche erhebt sich die Große Gilde
(Pikk 17), der auch der Platz (Suurgil-
di) ihren Namen zu verdanken hat.
Die Mitglieder der Großen Gilde -
mächtige Kaufleute - gehörten zu den
reichsten Bürgern der Stadt. Sie er-
standen 1406 das Grundstück, auf
dem im Jahr 1416 das Gebäude errich-
tet wurde. Die Fassade des Giebel-
hauses hat weitgehend ihr ursprüngli-
ches Aussehen bewahrt. Die Tür des
zweistufigen Portals ist mit bronzenen
Türklopfern versehen, die Löwenköp-
fe darstellen (1430). Auch das Wap-
pen der Kaufleute (zugleich das kleine
Wappen Tallinns) ziert bis heute das
Haus: ein weißes Kreuz auf rotem Un-
tergrund. Die ursprünglich rechtecki-
gen Fenster im Hochparterre wurden
im 19. Jh. mit Spitzbögen versehen.
Weitere Gildehäuser
Wenige Meter weiter befinden sich
auf der gegenüberliegenden Seite der
Pikk-Straße eng beieinander weitere
Gildehäuser, das der Kanuti-Gilde, der
Olai-Gilde und der Bruderschaft der
Schwarzhäupter. Zuvor lohnt sich je-
doch ein Blick auf das Jugendstilhaus
(Nr. 18), das mit Drachen und barbusi-
gen Schönheiten geschmückt ist. Ge-
genüber, am Giebel eines weiteren Ju-
gendstilhauses (Pikk 21-25), gleich
gegenüber der Kanuti-Gilde, befindet
sich eine Figur, die einen durch ein
Monokel blickenden Herren darstellt.
Um ihn ranken sich diverse Legenden,
so erzählt man, dass es den ehema-
ligen Besitzer des Hauses darstellt, der
heimlich eine hübsche Frau im gegen-
überliegenden Gebäude beobachtete.
 
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