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Die Unterstadt
rund um den Rathausplatz
gebaut und erhielt nach weiteren Um-
bauten Anfang des 15. Jh. sein heuti-
ges Aussehen. Der schlanke, achtecki-
ge Turm des spätgotischen Gebäu-
des wurde schließlich im Jahr 1628
durch den im Renaissance-Stil errichte-
ten Turmhelm gekrönt, auf dessen
Spitze die Figur des Stadtknechts Alter
Thomas (Vana Toomas), eine Wetter-
fahne aus dem Jahr 1530, die Stadt
überblickt.
Drachenköpfige Wasserspeier an
der Seitenfassade unterhalb des Da-
ches stammen aus der gleichen Zeit
wie der Turmhelm. Sie wurden von ei-
nem Kupferschied namens Daniel Pöp-
pel angefertigt. Die darunterliegenden
Gewölbebögen dienten einstmals
Händlern als Verkaufsraum, in dem sie
ihre Waren den Bürgern der Stadt feil-
boten. Außerdem befand sich hier der
Pranger, an dem kleinere Verbrechen
gesühnt wurden. Zum Tode Verurteilte
hat man normalerweise außerhalb der
Stadt auf dem Galgenberg hinge-
richtet.
Im Inneren des unterkellerten, zwei-
stöckigen Gebäudes befinden sich der
zweischiffige Bürgersaal mit hübsch
bemalten Pfeilern sowie der angren-
zende Ratssaal mit bemerkenswerten
Schnitzarbeiten unter anderem von
den Barockkünstlern Elert Thiele und
Joachim Armbrust . Kunstvolle Holz-
schnitzereien weisen auch die Rats-
bänke auf, die Szenen verschiedener
Legenden bzw. biblische Motive auf-
greifen: Tristan und Isolde, Simons
Kampf mit dem Löwen, David und Go-
liath. Die acht Gemälde, die biblische
Motive zeigen, stammen vom Lü-
Im Herzen Tallinns befindet sich der
Raekoja plats mit dem Rathaus, der
heute wie vor Hunderten von Jahren
das Zentrum der Stadt darstellt. Von
hier aus sind die meisten Sehenswür-
digkeiten Tallinns leicht zu Fuß zu er-
reichen, Cafés und Restaurants laden
zum Verweilen ein und verschiedene
Märkte, Geschäfte und auch Konzert-
veranstaltungen in den kleinen Gassen
ringsum bieten Kultur und Kitsch für
jeden Geschmack. Angesichts der gut
erhaltenen Architektur rund um den
Platz fällt es nicht schwer sich vorzu-
stellen, wie hier zu Hansezeiten Märk-
te und Feste, Umzüge und Feierlich-
keiten abgehalten wurden.
Wer sich mit Karten- und Informa-
tionsmaterial ausstatten möchte, kann
ein paar Schritte südwestlich des Plat-
zes die Touristeninformation (Kullas-
sepa 4 / Ecke Niguliste 2, s. „Prakti-
sche Tipps“) aufsuchen. Ihr Name ( kul-
lassepp = Goldschmied) weist darauf
hin, dass hier in früheren Zeiten vor al-
lem Goldschmiede ansässig waren.
Rathaus
Wie archäologische Ausgrabungen
beweisen, gab es an dieser Stelle be-
reits spätestens in der zweiten Hälfte
des 12. Jh. eine Siedlung. Eine der
markantesten Sehenswürdigkeiten der
Stadt, das den Platz dominierende Rat-
haus, stammt aus dem 14. Jh. Zum ers-
ten Mal 1322 schriftlich erwähnt, wur-
de es 1370 auf die heutige Größe aus-
 
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