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nen sie respektvollen Besuchern. Täg-
lich um 8 und um 18 Uhr sind feste
Gebetszeiten.
ter oben in der Tautas iela (zwischen
A. Pumpura iela und Kaunas iela) ver-
steckt. Schon außen an der rosafarbe-
nen Fassade sind Bilder mit Darstel-
lungen von Heiligen, von Christus
und der Jungfrau Maria zu finden. Der
Zwiebelturm erinnert an orthodoxe
Kirchen, doch das kürzlich renovierte
Äußere wirkt bescheidener. Man be-
tritt zunächst eine Art Vorraum, dann
einen weiteren, bevor man den Kern
des Heiligtums erreicht.
Die Altgläubigen, die sich im 17. Jh.
von den Orthodoxen abgespalten ha-
ben, folgen wesentlich strengeren Ri-
tualen und Regeln. Bei einem Besuch
der Kirche ist höchster Respekt gebo-
ten. Frauen erhalten beim Eintritt ein
Kopftuch, wenn sie keines mitge-
bracht haben. Mit etwas Glück erhält
man die Erlaubnis, den Altarraum in
Augenschein zu nehmen. Man sollte
sich aber immer an die Anweisungen
halten und auf keinen Fall Fotos ma-
chen, auch nicht ohne Blitz.
Ein großer Kronleuchter hängt in der
Mitte. Die Altarwand und die Seiten-
wände sind mit einer schier unglaub-
lichen Zahl an Ikonen geschmückt,
um die 300 sollen es sein. Die Tradi-
tion der Altgläubigen will es, dass die
Jüngeren ein Heiligenbild in die Kirche
bringen, wenn ein älterer Mensch
stirbt. Ein schwerer Geruch von Weih-
rauch und Kerzen liegt in der Luft. Sei
es beim Gottesdienst, bei einer Be-
erdigung oder Taufe: Endlos scheinen-
de, monotone und mystische Gesän-
ge erfüllen die Räume. So in sich ge-
kehrt und zurückhaltend die Altgläubi-
gen auch sind, so freundlich begeg-
Zarenfestung
Schließlich gilt es das einmalige Ge-
lände der Festung aus dem frühen
19. Jh. zu erkunden. Die Strecke dort-
hin führt auf der Daugavas iela am
Fluss entlang und dann einige Hundert
Meter nach rechts (ausgeschildert).
Die Zarenfestung ist zu Fuß sehr gut
erreichbar, man geht eine gute Viertel-
stunde vom Zentrum, vom Bahnhof 5
bis 10 Minuten länger.
Auf dem Gelände stand ab dem
17. Jh. eine Steinkirche und ein dazu
gehöriges Kloster. Mit dem Anschluss
der Region Latgale an Russland 1772
ersetzten die Russen Kloster und Kir-
che gegen eine orthodoxe Kathedrale.
Gleichzeitig begannen die Planungen
für die Festung, doch es dauerte bis
1810, dass die Bauarbeiten schließlich
aufgenommen wurden. 1000 Männer
arbeiteten an dem Objekt. Rund um
die elf Meter hohe Festungsmauer
wurde ein bis zu neun Meter tiefer
Graben ausgehoben. Der Vormarsch
von Napoleon mit seiner Armee unter-
brach die Bauarbeiten, die Russen
mussten die Festung zwischenzeitlich
räumen, kehrten aber zurück und stell-
ten sie 1833 fertig.
Zu der Anlage gehören eine Zita-
delle, acht fünfeckige Bastionen, der
äußere Schutzwall und ein unbebau-
tes Gebiet zur Daugava hin. Auf dem
Gelände stehen lange Reihen von Ka-
sernen, Wohnblöcken, militärischen
Verwaltungsgebäuden, ehemaligen
 
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