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dass sich auch in dieser Regionalme-
tropole zurzeit vieles tut: Schöne, alte
Häuser werden restauriert, moderne
Gebäude entstehen und die Stadt er-
wacht zu neuem Leben. Eine gewisse
Dynamik ist zu spüren, ein Drang,
nicht länger ein Schattendasein zu fris-
ten. Einige Attraktionen gibt es schließ-
lich auch: Die riesige Zarenfestung
und die vier nebeneinander liegenden
Kirchen verschiedener Konfessionen
sollte man auf keinen Fall verpassen.
nierten die Bevölkerung und gründe-
ten geistliche und kulturelle Einrich-
tungen, darunter des erste Theater
von Latgale.
Ab 1772 gehörte die Region zum
russischen Zarenreich. Die Russen
begannen 1811 mit dem Bau einer
Festung, die bereits ein Jahr später von
Napoleons Truppen angegriffen wur-
de. Um die Festung herum entstanden
„Vorstädte“, darunter das gegenwärti-
ge Stadtzentrum. Richtiger Schwung
kam aber erst im zweiten Teil des
19. Jh. in die Entwicklung: Daugavpils
wurde zu einer immer wichtigeren
Station auf dem Handelsweg nach
Russland: Per Eisenbahn war die Stadt
mit Warschau, St. Petersburg und Riga
verbunden. Die wichtige Straße von
St. Petersburg in die polnische Haupt-
stadt führte durch Daugavpils. Über
die Daugava wurde die russische Wi-
tebsk erreicht - ebenfalls eine wichti-
ge Handelsroute. Gleichzeitig siedel-
ten sich immer mehr Fabriken an.
Während des Ersten Weltkriegs wur-
de Daugavpils stark zerstört. Als die
Letten zum ersten Mal ihre Unabhän-
gigkeit errangen, war die Regional-
hauptstadt Schauplatz von Kämpfen.
In den kurzen Zwischenkriegsjahren
entwickelte sich die lettische Wirt-
schaft und Kultur zum dominieren-
den Faktor in der Region, auch wenn
eine russisch-orthodoxe, eine russisch-
altgläubige, eine polnische und eine
jüdische Minderheit weiterhin anwe-
send waren.
Mit der Einverleibung in die Sow-
jetunion in den 1940er Jahren war es
nicht nur mit der Unabhängigkeit, son-
Stadtgeschichte
Daugavpils taucht in historischen
Quellen erstmals im Jahr 1275 auf, als
der livländische Schwertbrüderorden
eine Steinburg mit den Namen Dina-
burga errichten ließ. Die historische
Burg lag gut 20 Kilometer vom heuti-
gen Daugavpils entfernt. Ihre Ruinen
sind heute noch in malerischer Lage
zu besichtigen (siehe „Umgebung von
Daugavpils“). Um die Burg herum ent-
stand eine Stadt mit Kirche, Rathaus
und zunächst einer Hand voll Wohn-
gebäuden, deren Anzahl dann immer
größer wurde. Die Burg wurde in den
verschiedenen Kriegen mehrmals zer-
stört und wieder aufgebaut.
Auf dem jetzigen Gebiet der Stadt
entstanden erst in der zweiten Hälfte
des 16. Jh. erste Häuser und Befesti-
gungen, 1582 erhielt Daugavpils seine
Stadtrechte. Abwechselnd stand der
Ort unter polnischer, russischer und
schwedischer Herrschaft. Auch da-
mals schon war es die Hauptstadt von
Latgale. Anfang des 17. Jh. siedelten
sich katholische Jesuiten an, missio-
 
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