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Zwischenkriegszeit wurde es zu ei-
nem regionalen Zentrum und die Let-
ten stellten nun drei Viertel der Be-
wohner. Dennoch spielten deutsche
und jüdische Händler weiter eine
wichtige Rolle. Dies endete mit dem
Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, der
Auswanderung der meisten Deut-
schen und 1940 mit der Zwangsein-
gliederung in die Sowjetunion. Drei
Jahre lang okkupierten die deutschen
Truppen Bauska: von 1941 bis 1944.
In dieser Zeit wurden die meisten jüdi-
schen Bewohner umgebracht, wenn
es ihnen nicht gelungen war, vorher
zu fliehen.
Als kleine Stadt in der riesigen Sow-
jetunion veränderte sich Bauska ge-
waltig, denn Tausende von Menschen
aus anderen Sowjetstaaten wurden
angesiedelt, sodass die Letten lange
Zeit in der Minderheit waren. Anders
als im nahen Jelgava ist Russisch hier
heute aber nicht mehr die dominieren-
de Sprache, auch wenn immer noch
viele lettische Russen im Ort leben.
mit beinahe vier Meter dicken Mau-
ern verbunden waren und ein Garni-
sonsgebäude. Weitere Türme wurden
im Laufe der Zeit hinzugefügt - teil-
weise mit unterirdischen Verbindungs-
wegen von einem zum anderen. Die
Kellerräume dienten den Ordensherr-
schern als Gefängnis.
Heute sind von dieser ursprüngli-
chen Anlage nur noch einzelne Ele-
mente übrig geblieben, denn der Her-
zog von Kurland ließ um 1670 einen
guten Teil der Festung abtragen und
ordnete den Bau einer neuen Burg an.
Besucher erhalten bis zum heutigen
Tag aber einen Eindruck von der ur-
sprünglichen Burg, denn die alten Be-
festigungsmauern, die Türme und das
Portal wurden in den Neubau inte-
griert. Drei Gebäude mit zwei Etagen
bildeten von nun an einen hufeisenför-
migen, relativ kleinen Innenhof.
Doch lange hatte keiner etwas von
der Burg. Nachdem bereits Schwe-
den, Polen und die Kurländer selbst
um das Bauwerk gekämpft und es teil-
weise beschädigt hatten, war es
schließlich der Krieg zwischen Schwe-
den und Russland, der Anfang des
18. Jh. der Burg den Garaus machte:
Zar Peter der Große gab 1706 die Or-
der, die Festungen in Jelgava und
Bauska dem Erdboden gleich zu ma-
chen. Der Befehl wurde nur teilweise
ausgeführt, doch fast dreihundert Jah-
re lang nahm sich niemand mehr dem
Wiederaufbau der Burg an und so ver-
fiel sie zu einer malerischen Ruine. Die
Menschen stahlen Steine und gussei-
serne Elemente und verwendeten sie
für ihre eigenen Häuser.
Kreuzritterburg
Die größte Touristenattraktion der
Stadt ist die mittelalterliche Kreuzrit-
terburg, die dem Zentrum sehr nah
liegt und nicht zu verfehlen ist. Etwas
jünger als andere Burgen ihrer Art,
entstand sie Mitte des 15. Jh. in der
strategisch günstigen, leicht erhöhten
Lage zwischen den beiden Flüssen
M™mele und M©sa, die sich kurz hin-
ter der Festung zur Lielupe vereinigen.
Die alte Burg bildete ein unregelmä-
ßiges Rechteck, hatte fünf Türme, die
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