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der Straßenmündung steht ein Denk-
mal von Janis ‰akste (1859-1927),
dem ersten Präsidenten der Republik
Lettland. Dieser historische Staats-
mann ist ein Sohn Jelgavas. Er wurde
in Lielsesava südlich von Jelgava an
der litauischen Grenze geboren. In der
Akad™mijas iela 36 lebte er während
seiner Schulzeit, nebenan in der Kato-
ñu iela 23 dann von 1908 bis 1915, be-
vor er die Stadt verließ. Vorher war er
bereits in St. Petersburg offizieller Ab-
geordneter für seine Region im zaristi-
schen Parlament gewesen.
Im Hintergrund, ganz am Anfang
der Straße, steht der Glockenturm der
evangelischen St. Trinitatiskirche von
1688 (Akad™mijas iela 1), der großteils
im Originalzustand erhalten ist - ohne
zugehörige Kirche. Damit ist er eines
der ältesten Gebäude der durch Kriegs-
zerstörungen um so viele historische
Objekte beraubten Stadt. An der sel-
ben Stelle war im Jahre 1522 die ältes-
te Kirche Jelgavas erbaut worden.
Die Akad™mijas iela selbst ist die in-
teressanteste Straße Jelgavas, denn
hier sind neben den unten erwähnten
Sehenswürdigkeiten einige schöne Ju-
gendstilhäuser zu entdecken - auch
wenn sie zum Teil recht verfallen und
abgebröckelt aussehen und nur lang-
sam restauriert werden.
trina untergebracht ist. Das Bauwerk
wurde 1775 fertiggestellt, auch hierfür
hatte Graf Ernst Johann von Biron die
Verantwortung. Kein Wunder also,
dass die Akademie im Erscheinungs-
bild stark an das Schloss von Jelgava
erinnert: das gleiche erdige Rot als
Grundfarbe, Weiß für die Umrahmung
der Fenster und ähnliche Verzierun-
gen. Nachdem er aus dem Abseits an
die Macht zurückgekehrt war, ließ von
Biron die Akadamie dort erbauen, wo
Gräfin Anna Iwanowna - die spätere
Zarin von Russland - residiert hatte.
Doch es war sein Sohn Peter, der die
Einrichtung als Universität mit vier Fa-
kultäten vollendete.
Im 35 Meter hohen Turm, der zen-
tral auf dem Gebäude ruht, war bis
1919 das erste astronomische Obser-
vatorium Lettlands untergebracht. Wie
die meisten Bauwerke Jelgavas blieb
auch die Akademie im Ersten wie im
Zweiten Weltkrieg nicht von schwe-
ren Zerstörungen verschont. Sie wur-
de nach Ende der Kriegshandlungen
jeweils wieder aufgebaut. Doch nach
der Sowjetzeit hatte das Gebäude er-
neut an Glanz verloren. Daher wurden
50 Jahre nach der letzten Rekonstruk-
tion wieder Erneuerungsarbeiten in
Angriff genommen, die 2008 abge-
schlossen werden konnten.
Im Museum wird sowohl die Ge-
schichte der Herzogtümer Kurland
und Semgallen von 1561 bis 1795 als
auch die Historie der Stadt Jelgava
von der Gründung bis in die heutige
Zeit sehr anschaulich dargestellt. So
sitzt eine Figur des Grafen in voller
Pracht am Tisch, die Ausstattungen
Academia Petrina
Mehr Informationen und Ausstel-
lungsstücke zum Schloss von Jelgava
und vieles mehr erwarten den Besu-
cher im Geschichts- und Kunstmu-
seum, das im kürzlich restaurierten
barocken Gebäude der Academia Pe-
 
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