Travel Reference
In-Depth Information
wegen der äußerst reizvollen land-
schaftlichen Lage mit dem Naturpark
Pape und anderen Reservaten in der
Nähe steht Liep…ja bei vielen Reisen-
den auf dem Besuchsprogramm.
wurde eine Bahnlinie aus Russland
gebaut. Seit 1906 konnten sich die Be-
wohner der Stadt sogar einer Verbin-
dung in die große, weite Welt preisen:
Eine Fähre verkehrte regelmäßig nach
New York und ins kanadische Halifax.
Angesichts solch guter Vernetzung
florierte die lokale Industrie, Men-
schen strömten auf der Suche nach
Arbeitsplätzen herbei: Zu Beginn des
Ersten Weltkriegs zählte die Stadt be-
reits 110.000 Einwohner.
Das markanteste Merkmal Liep…jas
entstand um die Wende zum 20. Jh.
Zar Nikolaus II. erkor die Stadt für den
Bau einer großen Festung aus. Zwi-
schen 1899 und 1909 wuchsen ein
Militärhafen und eine acht Kilometer
lange Befestigungsanlage aus dem
Nichts. Die Festung besteht bis heute,
inklusive Offizierspalast, Reitmanege,
riesiger orthodoxer Kirche und einer
Stadt in der Stadt darum herum. Das
Kuriose daran ist, dass die Festung nie
als solche genutzt worden ist. Erst die
Rote Armee nutzte sie Jahrzehnte spä-
ter zu militärischen Zwecken. Passen-
derweise ist dieses Gebiet auch heute
noch das russische Viertel von Liep…-
ja. Hier wird auf den Straßen kaum
Lettisch gesprochen. Die Festung in-
klusive einem großen kommunisti-
schen Gefängnis, der Hafen und die
Kirche sind zu einer einzigartigen Tou-
ristenattraktion geworden.
Im Ersten Weltkrieg war die Stadt
von deutschen Truppen besetzt. Wäh-
rend der lettischen Unabhängigkeit
diente sie zeitweise sogar als Haupt-
stadt Lettlands - die Interimsregie-
rung war per Schiff aus dem um-
Stadtgeschichte
Nachdem der Schwertbrüderorden
ungefähr das Areal des heutigen Lett-
land eingenommen hatte, wurde Kur-
land zwischen den Ordensbrüdern
und dem Bischof von Kurland aufge-
teilt. In diesem Zusammenhang tauch-
te Liep…ja 1253 erstmals in histori-
schen Dokumenten auf. Der Ort war
aus einigen kleinen Fischerdörfern am
Fluss Liva entstanden. Über Jahrhun-
derte trug Liep…ja den deutschen Na-
men Libau.
1560 zerbrach die Herrschaft des
Ordens und Kurland wurde Preußen
zugeschlagen. Erst 1625 wurde Liep…-
ja auf Geheiß von Friedrich, Herzog
von Kurland, mit Stadtrechten verse-
hen. Doch dem Aufstieg des Ortes als
Handelsstadt stand die flache Liva mit
ihren Sandbänken im Wege. Ende des
17. Jh. wurde daher ein Kanal und da-
raufhin ein großer Hafen gebaut.
1795 geriet Liep…ja zusammen mit
ganz Kurland unter die Herrschaft des
russischen Zarenreiches.
Auch wenn die Russen ihre neuen
Gebiete an der Ostsee zunächst etwas
nachlässig behandelten, behielt Liep…-
ja doch seinen wichtigen Stellenwert
als Handels- und Hafenstadt. Getrei-
de, Holz, Wolle, Öl und viele andere
Waren wurden von hier in den Wes-
ten exportiert. Im Laufe des 19. Jh.
 
Search WWH ::




Custom Search