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Herrenhaus Orellen
und Ungurs-See
1950er Jahren folgte dann ein Umbau
und bis 1988 die Nutzung als Schule.
Im Garten zum Teehaus wurden frü-
her Wettläufe organisiert.
Abgesehen von einigen Konservie-
rungsarbeiten in den 1970ern dauerte
es bis 1989, dass eine wirkliche Re-
konstruktion begonnen wurde. Wand-
malereien wurden frei gelegt und der
Ursprungszustand des Hauses wieder
hergestellt. Bis heute wurde Orellen
noch nicht perfekt restauriert, doch
der Zustand ist gut genug, um die
Schönheit und den Charme des Hofes
zu erkennen. Im eleganten Teehaus
von 1753 gegenüber dem Hauptge-
bäude werden heute vor allem Kultur-
reisegruppen verköstigt. Die Zufahrt
zum Teehaus wurde breit genug ge-
staltet, um per Kutsche dorthin gelan-
gen zu können.
Zu Pfingsten und in der ersten Au-
gustwoche werden hier Freiluftkon-
zerte veranstaltet. Nähere Informatio-
nen zum jeweiligen Programm gibt es
beim Haus Orellen selbst und auch
bei der Touristeninformation von C™sis.
Wenige Hundert Meter weiter in
Richtung Limba‡i steht rechts eine
kleine evangelische Kapelle im Grü-
nen. Hinter ihr versteckt sich ein gro-
ßer, hügeliger Friedhof mit äußerst
schönen Grabsteinen.
Wenn man auf der Straße P14 knapp
über zehn Kilometer aus C™sis in Rich-
tung Limba‡i fährt, taucht auf der lin-
ken Seite der Ungurs-See mit einem
schönen Campingplatz auf. Ziemlich
genau gegenüber liegt die Zufahrt
zum äußerst interessanten Herrenhaus
Orellen (Ungurmui‡a) mit langer deut-
scher Geschichte und Tradition. Das
Gutshaus unterscheidet sich von den
meisten anderen der zahlreichen Her-
renhäuser Lettlands dadurch, dass es
fast ganz aus Holz gebaut ist.
Der Baron von Campenhausen kauf-
te Orellen Anfang des 18. Jh. und ent-
schloss sich, ein Herrenhaus auf sei-
nem Grund und Boden zu errichten.
Der Entwurf wurde in Russland erar-
beitet, wo Campenhausen gerade leb-
te, doch der Baustil lässt besonders auf
ostpreußischen Ursprung schließen.
1732 war das Gebäude nach zwei-
jähriger Bauzeit schon so weit fortge-
schritten, dass Campenhausen einzog.
In den kommenden Jahrzehnten wur-
den zahlreiche Erweiterungen vorge-
nommen: der Ausbau des Oberge-
schosses, eine Uhr für die Fassade mit-
samt in Riga gegossener Glocke, zu-
sätzliche Treppen und Wandmalerei-
en. Im 19. Jh. kam es zu ersten Reno-
vierungen. Während des Ersten Welt-
kriegs zog die Familie Campenhausen
in ein Nebengebäude und die Rote
Armee beschädigte das Haupthaus
stark. In der Zwischenkriegszeit stand
es leer und verfiel weiter. In den
Ungurmui‡a, Tel. (6)4158223, Besichti-
gung Di-So 10-18 Uhr, Eintritt 0,50 Ls, Füh-
rung 5 Ls. Die Zufahrt zum Gutshaus besteht
aus einem etwa 1 km langen Schotterweg. In
einem Nebengebäude sind sechs Gästezim-
mer für je zwei Personen eingerichtet. Sie lie-
gen mit 25 Ls pro Person inklusive Frühstück
in der mittleren Preisklasse, bieten aber nicht
nur stilvolle Zimmer mit Holzfußböden und
 
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