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in der Umgebung in den 1990er Jah-
ren grundlegend restauriert. Das Haus
mit der Nummer 4 stammt ebenfalls
von Eisenstein, der fast eigenhändig
die wichtigsten Gebäude des gesam-
ten Viertels projektierte. Die reich ge-
schmückte Fassade besticht durch ih-
re drei oberen Fenster, die wie riesige
Schlüssellöcher aussehen.
Eisenstein zeichnete auch für die
Häuser mit den Nummern 6 und 8
verantwortlich. Das Rätsel, warum die
am raffiniertesten verzierten Gebäude
auf der Straßenseite mit den geraden
Hausnummern stehen und warum nur
auf jener Seite ein schöner Grünstrei-
fen zu finden ist, klärt sich bei genaue-
rer Beobachtung: Es ist die Sonnensei-
te der Alberta iela. Die andere Seite
liegt häufiger und länger im Schatten.
Interessant zu beobachten ist der
Eklektizismus der Jugendstilgebäude,
die Elemente verschiedener Kunstepo-
chen in sich vereinigen. Auch regiona-
le Akzente wie die volkstümlichen let-
tischen Verzierungen an der Alberta
iela 8 sind vorhanden.
Herausragend in dem beschriebe-
nen Viereck ist auch das Schweden-
haus in der Str™lnieku iela 4a.
und eine quer. Es handelt sich um ehe-
malige Hangars für Zeppeline, die
einst in Riga gebaut wurden. Heute
sind es riesige Markthallen, die Tou-
risten faszinieren und für viele Einhei-
mische zum Alltag gehören: Der Zen-
tralmarkt ist der größte Lebensmittel-
markt Lettlands und war in der Zwi-
schenkriegszeit, als er entstand, sogar
lange Jahre der größte und modernste
Markt in ganz Europa.
Die Hallen sind miteinander verbun-
den, sodass die Käufer niemals das
hoch gewölbte Dach über dem Kopf
verlassen müssen. Jede der Hallen hat
Verkaufsstände mit einem bestimmten
Warenangebot. So gibt es in einem
Hangar Fleisch, in einem Milchpro-
dukte, in einem Fisch und in einem
weiteren eine gemischte Warenwelt
mit verschiedenen Lebensmitteln. Hin-
zu kommen Süßigkeiten, Imbisse mit
frisch gebratenen Tscheburaki oder
Pelmeni, Apotheken, kleine Kioske mit
Dutzenden Zigaretten- und Zigarren-
marken, Kosmetikstände sowie allerlei
weitere Angebote. Das Obst strahlt
auf den unendlich scheinenden The-
ken in allen nur denkbaren Farben, die
Frische der Fische wird dadurch de-
monstriert, dass sie noch beim Ver-
kauf zappeln, und die meist russisch
sprechenden Marktfrauen und -män-
ner (natürlich müssen sie auch Lettisch
können, auch wenn die Mehrheit der
Kunden ebenfalls russisch zu sein
scheint) lassen auf freundliche Weise
niemanden unbehelligt, der auch nur
ansatzweise Interesse an den Produk-
ten zu zeigen scheint. Dies alles schafft
eine einzigartige Atmosphäre.
Weitere Sehens-
würdigkeiten im Zentrum
Zentralmarkt
Hinter dem Hauptbahnhof (Centr…l…
stacija) und direkt gegenüber dem Bus-
bahnhof (Autoosta) dominieren fünf
große, weiße Hallen das Stadtbild, vier
davon parallel zueinander stehend
 
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