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Livenplatz
Vom Pulverturm aus ist über die
schöne Meistaru iela in wenigen Mi-
nuten der malerische, kleine L¦vu lau-
kums erreicht. Den Namen trägt der
Platz seit dem Jahr 2000 zu Ehren der
Liven (vorher war es der Gildenplatz),
die in Riga und Umgebung schon sie-
delten, lange bevor die Kreuzritter hier
eindrangen.
Wohin der Blick auch wandert, von
diesem Platz aus gibt es viel heraus-
ragende Architektur zu bewundern.
Auch der berühmte Rigaer Jugendstil,
der besonders häufig außerhalb der
Altstadt vorkommt, ist vorhanden.
Während die schöne Häuserzeile auf
der Westseite des Platzes aus dem
17. Jh. stammt, wurde das Katzen-
haus (Meistaru iela 10) 1909 nach ei-
nem Entwurf des Architekten Friedrich
Scheffel im Jugendstil errichtet. Der
Beiname des Hauses erklärt sich beim
Blick auf die Spitze der beiden Türm-
chen: Jeweils eine Katze macht einen
Buckel und richtet ihren Schwanz in
Habacht-Haltung auf. Die Legende
besagt, dass ein reicher Kaufmann
einst nicht in die mächtige Gilde auf-
genommen worden war und daher
auf dem Dach seines Hauses, direkt
gegenüber der Großen Gilde, die Kat-
zen mit dem entblößten Hinterteil zur
Gilde hin aufstellen ließ. Als die Gilde
nachgab und ihn aufnahm, soll er die
Tiere „richtig herum“ platziert haben.
An der Ecke Amato iela und Skunu
iela steht ein weiteres Jugendstilhaus
von 1902 mit reich geschmückter Fas-
sade und, zur Abwechslung, einer
Hundefigur auf dem Dach.
Große und Kleine Gilde
Die wichtigsten Gebäude am L¦vu
laukums sind die Große und Kleine
Gilde, die zu beiden Seiten der Amatu
iela stehen - dort, wo sie in den Platz
mündet. Die Kleine Gilde (Maz… ¬il-
de, auch unter dem Namen Johannis-
gilde bekannt) ist ein neogotisches
Haus aus dem 19. Jh. Das erste Gil-
dengebäude an diesem Platz stand
hier bereits im 14. Jh. und war die Be-
rufsgenossenschaft der Handwerker,
die noch bis zum Zweiten Weltkrieg
existierte. Doch erst vor kurzem, zur
800-Jahr-Feier der lettischen Haupt-
stadt, wurden die Innenräume des
Bauwerks grundlegend erneuert. Seit-
dem dienen sie hauptsächlich als faszi-
nierender Ort für Konzerte.
Auch die Große Gilde (Liel… ¬ilde,
auch Mariengilde genannt) direkt ge-
genüber wurde im 14. Jh. errichtet. In
ihr versammelten sich wohlhabende
Kaufleute, aber auch einige hoch an-
gesehene Handwerker wie etwa Gold-
schmiede. Eine Mitgliedschaft in der
Gilde war eine besondere Auszeich-
nung für jeden Stadtbewohner. Ganz
so, wie es Thomas Mann in den „Bud-
denbrooks“ über Lübeck zu erzählen
weiß, war es auch in der Hansestadt
Riga: Die reichen Kaufleute versam-
melten sich nicht nur in einflussreichen
Gilden, sondern bestimmten auch di-
rekt als Ratsherren über das Schicksal
und die Politik der damals mächtigen
Handelsstadt.
Das gesamte Gebäude wurde wie
die Kleine Gilde im 19. Jh. in ein neo-
gotisches Ensemble umgestaltet. Aus
dem Mittelalter sind nur die soge-
 
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