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Auf der anderen Straßenseite ist
beim Eingang in die Aldaru iela zu-
nächst das Schwedentor (Zviedru v…r-
ti) zu bewundern, das 1698 in ein al-
tes Haus hineingeschlagen wurde, das
Teil der Stadtbefestigung war. Diese
hatte nach dem Bau eines neuen Ver-
teidigungssystems für Riga ihre Be-
deutung verloren.
Parallel zur Torða iela verläuft ein
Graben. In ihm stehen die Überreste
eben jener einst so gewaltigen Rigaer
Stadtmauer. Besonders reizvoll ist ein
Abendspaziergang in der Straße, die
am Pulverturm endet: Hier das luxuriö-
se Flair der Geschäfte und Lokale in
den ehemaligen Baracken mit schö-
nen Laternen und Schmuck, dort die
hell beleuchteten Ruinen des mittel-
alterlichen Verteidigungswalls.
des unabhängigen Staates, die Zer-
störungen durch die Weltkriege, die
schwierige und leidvolle Zeit der sow-
jetischen und deutschen Okkupation
sowie der Weg zur Freiheit Ende der
1980er und Anfang der 1990er Jahre.
Die Inhalte ähneln sehr denen des be-
eindruckenden Okkupationsmuseums
am Rathausplatz und mögen wie eine
Wiederholung der dort behandelten
Themen wirken. Im Kriegsmuseum
liegt das Gewicht aber auf den militä-
rischen Aspekten. So werden Waffen,
Uniformen, Medaillen, Fotos, Solda-
tenausrüstung und historische Doku-
mente gezeigt - wobei menschliche
Schicksale nicht ausgeklammert wer-
den, wie etwa die Erfahrungen jener
Letten, die zwangsweise in die Wehr-
macht oder später in die Rote Armee
eingezogen wurden.
1915 entstand erstmals so etwas wie
ein lettisches Militär, als im Rahmen
der zaristischen Armee ein lettisches
Bataillon gegründet wurde. Bereits ein
Jahr später öffnete ein Museum zu
ihren Ehren seine Pforten - der Vor-
gänger des heutigen Kriegsmuseums.
Zu Sowjetzeiten sahen die Ausstel-
lungsräume freilich anders aus. Da-
mals war dort Propagandamaterial zur
lettischen Sowjetrepublik unterge-
bracht. Im Jahre 1990, bereits ein Jahr
vor der offiziellen Wiedererlangung
der Unabhängigkeit, wurde das Kriegs-
museum wieder eröffnet. Eine Abtei-
lung ist der mittelalterlichen und neue-
ren Geschichte gewidmet.
Pulverturm und Kriegsmuseum
Im Pulverturm (Pulvertornis), wo die
Mauer endet, ist das Kriegsmuseum
untergebracht. Der Turm ist einer der
wenigen Überreste der früheren
Stadtmauer. Er wurde im 17. Jh. an
der Stelle eines Sandturms aus dem
14. Jh. errichtet, der kurz zuvor zer-
stört worden war. Im Rahmen eines
Museumsbesuchs ist es daher auch at-
traktiv, das Innere des Bauwerks zu
besichtigen (das Museum ist aller-
dings hauptsächlich in einem Anbau
untergebracht, der dem Pulverturm in
der Zwischenkriegszeit hinzugefügt
wurde).
Der Schwerpunkt der Ausstellung
liegt auf dem 20. Jh. - was angesichts
der lettischen Geschichte nicht er-
staunt. Gezeigt wird die Gründung
Kriegsmuseum (Kara muzejs), Smilšu iela
20, Tel. (6)7228147, www.karamuzejs.lv, tgl.
10-18 Uhr, Eintritt frei, Führung 7 Ls.
 
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