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Auge war, ist offensichtlich. 1961 und
1975 haben Bulldozer die Kreuze
plattgewalzt. Doch Glaube und Frei-
heitsliebe der Litauer waren nicht zu
bezwingen. Am nächsten Tag waren
die Kreuze wieder aufgerichtet, und je
mehr die atheistischen Machthaber
sich bemühten, den Glauben zu un-
terdrücken und die Gedenkstätte zu
vernichten, desto hartnäckiger wehr-
ten sich die gläubigen Litauer. Der Hü-
gel wurde zu einem Symbol für den
neu erstarkenden katholischen Glau-
ben und die eng damit verbundene
nationale Identität der Litauer, ein Kris-
tallisationspunkt für den Widerstand
gegen das Sowjetregime und für die
Unabhängigkeit des Landes. 1990 gab
es dann schon rund 40.000 Kreuze,
Gebetsstöcke, feierliche Standbilder
und Bilder mit Rosenkränzen auf rund
4600 m 2 . Nach der Unabhängigkeit
besuchten auch viele Emigranten und
deren Angehörige den Ort.
Inzwischen dehnt sich die Flut der
Kreuze rings um den Hügel in die Ebe-
ne aus. Geht man auf den schmalen
Pfaden durch den Wald von Kreuzen,
so ist man tief beeindruckt - nicht nur
von der Unmenge an Kreuzen, son-
dern auch von der Atmosphäre des
Ortes und von der Kraft des Glaubens
und dem Freiheitswillen dieses kleinen
Volkes, der hier zum Ausdruck
kommt. Und das eigentümliche Ge-
räusch von den vielen Rosenkränzen
und kleinen Kreuzen, die im Wind ge-
gen die großen schlagen, wird man
gewiss nicht so schnell vergessen.
Zu Ostern wird der Kreuzhügel zu
einer wahren Pilgerstätte. Er ist einer
der meistbesuchten touristischen
Orte. Es gibt viele Verkaufsstände mit
religiösen Gegenständen (Infos unter
www.kryziukalnas.l t).
Anreise: In Šiauliai fahren vom Busbahnhof
Busse in Richtung Joniškis, Meškui¤iai und
Riga ab. Nehmen Sie keinen Bus, der über
Pakruojis geht und sagen Sie dem Fahrer, wo
Sie hin wollen. Von der Haltestelle im Dorf
Domantai sind es noch etwa 1,5 km zu Fuß.
Das Straßenschild zeigt zwar 2 km, aber es
dauert nur ca. 20 Minuten zu Fuß. Insgesamt
25 Busse passieren täglich. Ein Taxi kostet et-
wa 45 Lt. (einfache Fahrt). Wer anschließend
weiter nach Norden will, braucht nicht nach
Šiauliai zurück, sondern kann dort auf einen
Bus warten. Das gilt auch für Fahrten vom
Norden her.
Das Papstkreuz vor dem Berg der Kreuze
 
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