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Streitkräfte unter Prinz Vykintas über-
raschten das Heer der Ritter und ihrer
Hilfstruppen auf dem Rückweg in mo-
rastigem Gelände. Der Ordensmeister
und alle seiner Mitstreiter fielen im
Kampf oder auf dem Rückzug vom
nördlich von Meškui¤iai gelegenen
Dorf Jauni©nai, wo zum 750. Jahres-
tag ein Eichenwäldchen gepflanzt
wurde.
Danach begann Mindaugas mit der
Erweiterung seines Großfürstentums
und der Festigung des Staates. Nach
dieser schweren Niederlage erhoben
sich auch andere Baltenstämme ge-
gen die Ritter, und der Orden war da-
her gezwungen, sich 1237 dem in
Ostpreußen ansässigen Deutschen
Orden anzuschließen.
1589 erhielt die Stadt Selbstverwal-
tung nach dem Magdeburger Recht
und entwickelte sich zum Verwal-
tungszentrum eines königlichen Guts
mit 6000 Bauernhöfen. Danach litt
Šiauliai mehrmals unter Großfeuern;
hinzu kamen Plünderungen durch die
Schweden und Pestepidemien. 1812
wurde es von der Armee Napoleons
geplündert und 1872 durch einen
Brand fast völlig vernichtet, da nahezu
alle Gebäude aus Holz bestanden.
Wichtig für die weitere Entwicklung
der Stadt waren der Aufbau der Textil-
industrie durch schlesische Weber En-
de des 18. Jh., der Bau der Straße
Petersburg - Königsberg im Jahre
1839 und der Bahnlinie von Liepaja
1871, die auch andere Industriezwei-
ge nach Šiauliai brachten. Die Stadt
wurde zu einem Handelszentrum. Im
Ersten und Zweiten Weltkrieg wurden
65 bzw. 85 % der Gebäude beschä-
digt oder zerstört. Während der Sow-
jetherrschaft wurde es zu einem In-
dustriezentrum und war aufgrund der
Hochtechnologieprodukte für militäri-
sche Güter bis 1987 für Ausländer ge-
sperrt. Der frühere sowjetische Militär-
flughafen †okniai wurde 1995 zu ei-
ner Freihandelszone und verhalf der
Stadt zu neuem wirtschaftlichen Auf-
schwung.
Sehenswertes
Die Til‡ës gatvë ist die Hauptachse
von Nord nach Süd. Ein Uhrentürm-
chen steht am Centrinë-Platz, wo sie
sich mit der Ost-West-Achse Vilniaus
gatvë schneidet (beliebter Rendez-
vous-Platz); auf Knopfdruck ertönen
Nachrichten in verschiedenen Spra-
chen, auch auf Deutsch. Nicht weit
von hier findet man im Saulë-Kino,
Til es 140, beeindruckende Glasmale-
reien; das 200 m 2 große Werk ist das
landesweit größte und zeigt Szenen
der Schlacht von 1236. Ein Muss!
Die Vilniaus ist streckenweise Fuß-
gängerzone und Flaniermeile, die mit
ihrer Allee, Blumenrabatten, Wand-
malereien, Springbrunnen, dem Am-
phitheater, Geschäften, Cafés und
einigen älteren Gebäuden an die Lais-
vës-Allee von Kaunas erinnert. Hier
findet man mehrere Museen (s.u.)
und das Dramatheater. Einige Plas-
tiken und auffällige Ladenschilder, die
auf mittelalterliche Traditionen zurück-
gehen, schmücken die Straße. An der
Vilniaus 245 steht die kirchturmlose
St.-Ignatius-Kirche, ein früheres Wohn-
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