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nische Garten, der größte seiner Art
in Litauen, ein Ort der Erholung und
Ruhe. Er wurde 1843 angelegt, 1897-
1907 vom französischen Gartenarchi-
tekten Edouard André erweitert und
zum Schlosspark umgebaut. Die ers-
ten Pflanzen kamen aus den Botani-
schen Gärten von Berlin und Paris.
1960 entstand daraus der Botanische
Garten, nachdem zu den Schwanen-
teichen, Springbrunnen und Blumen-
rabatten u.a. noch ein Rosengarten
und einige Gewächshäuser für subtro-
pische Pflanzen hinzugefügt wurden.
Heute blühen hier rund 370 einheimi-
sche und rund 250 importierte Pflan-
zenarten, davon 24 gefährdete.
Südwestlich des Haupteingangs
steht die landesweit bekannte Mär-
chenplastik der Natternkönigin Eglë
(eine zweite steht vor dem Alka-Ho-
tel). Sie symbolisiert die Liebe der Fi-
scherstochter Eglë („Tanne“) zu †il-
vinas („Uferweide“), einem verzauber-
ten Prinzen in Form einer Schlange.
Sie lebten glücklich mit ihren 4 Kin-
dern. Doch Eglës 12 Brüder wollten sie
von diesem Fluch ihres Mannes befrei-
en und ermordeten ihn. Eglë verwan-
delte sich daraufhin in eine Tanne, und
ihre 4 Kinder A‡uolas (Eiche), Ber‡as
(Birke), Uosis(Erle) und Drebule(Espe)
in ewig lebende Bäume (vgl. „Natur“).
In der Parkmitte steht eine Christus-
Statue (eine Replika, da das Original
von den Sowjets zerstört wurde) vor
dem Schloss des Grafen Tiskiewicz,
1897-1902 im Stil der Neorenais-
sance gebaut. Es beherbergt seit 1963
Europas größtes Bernsteinmuseum,
das man sich nicht entgehen lassen
sollte, es ist Teil der litauischen Bern-
steinstraße (Tel. 53501, Di-Sa 10-20
Uhr, So 10-19 Uhr, Sept.-Mai Di-Sa
11-17, So 11-16 Uhr, www.pgm.l t).
Hier erfährt man auch einiges über
Entstehung und Verbreitung von Bern-
stein und über seine Gewinnung (Ver-
arbeitung, Morphologie etc.). Das
Museum ging 1963 aus einer kleinen
Ausstellung von 32 Stücken hervor,
die der Graf in seinem Billardzimmer
gezeigt hatte. Heute umfasst es über
26.000 Exponate, von denen aber nur
4500 in 15 thematisch geordneten
Räumen ausgestellt sind, darunter ki-
loschwere Bernsteinbrocken, über
tausend prähistorische Schmuckstü-
cke aus Bernstein und 15.000 Inklusen
(mit Vergrößerungsgläsern. Zu sehen
sind u.a. auch eine Kopie des Bern-
steinschatzes von Juodkrantë sowie
eine Bernsteinwerkstatt.
In der Kapelle ist eine Ausstellung
mit Fotos und persönlichen Gegen-
ständen des Grafengeschlechts Tisz-
kiewicz zu sehen. Auf der Terrasse fin-
den im Sommer klassische Musik-
abende (Nachtserenaden) statt. Süd-
westlich davon liegt der geschichts-
trächtige Birutë-Hügel (s.o.), auf dem
eine achteckige Kapelle von 1869 mit
schönen Silberikonen steht. Am Fuß
steht die Holzskulptur mit der Inschrift
„Für Dich, Birutë“ sowie neben der
Grotte ein Denkmal der Jungfrau Ma-
ria, gestiftet von Vilius Orvydas(s. Sa-
lantai). Unweit davon steht eine kleine
Infotafel. Optionen: entweder am
Strand oder den Dünen an der Meilës
alëja entlang; Kunstinteressierte kön-
nen noch einen Abstecher machen
 
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