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etwa 74 km allein auf die „Stadtgebie-
te“ von Neringa und Palanga entfallen.
Palanga ist aber nicht nur Seebad im
Sommer, sondern auch Ganzjahres-
kurort für Badekuren und Schlamm-
badtherapien. In einer Tiefe von 500 m
ist man auf Mineralquellen gestoßen,
es gibt Salzthermen, und die Moore
der Umgebung liefern das Material für
heilsame Packungen und Bäder in den
zehn Sanatorien. Aufgrund der jodhal-
tigen Luft ist es auch Luftkurort. Infos
über alle Kurmöglichkeiten liefert die
Broschüre „Palanga - Quelle der Ge-
sundheit“.
Palanga gehört mit seinem endlosen
Strand, den vielen Wander- und Fahr-
radwegen, den Wäldern und dem
großen Park sicher zu den schönsten
Kur- und Badeorten Europas. Es gibt
Radwege nach Klaipëda (25 km) und
Šventoji (12 km). Für Erholungssu-
chende besonders zu empfehlen ist
die Nachsaison Ende September.
Dann ist es meist noch angenehm
warm, das Wetter ist stabiler als im
Sommer, und die Menschenmassen
sind weg.
wichtiges Handelszentrum des Kuren-
lands Meguva. Am Fuß des Birutë-
Hügels, einer 22 m hohen Düne im
heutigen Botanischen Garten, fand
man Überreste einer Siedlung von Ku-
ren und dänischen Händlern (Wikin-
gern) sowie ein astronomisches Ob-
servatorium vom 14./15. Jh., ein
Kreuz von Steinen (Stonehenge in
England ähnlich). Die Himmelsrichtun-
gen waren mit Holzpfählen bezeich-
net, man ermittelte hier auch die Ka-
lenderfeste (ein Modell steht heute im
Museum der Geschichte Klein-Litau-
ens in Klaipëda).
Auf dem Hügel befand sich vom
10.-13. Jh. eine kleine Palisadenburg
sowie ein heidnisches Heiligtum, in
dem der Hohepriester zusammen mit
den Vaidilutës (jungfräulichen Pries-
terinnen) das Ewige Feuer hütete.
Die „Litauische Chronik“ berichtet,
dass Großfürst Kestutis (1345-82) sich
in die schönste der Vaidilutës verliebt
haben soll, die den Göttern jedoch
ewige Jungfernschaft gelobt hatte und
ihn daher nicht erhören wollte. Da
entführte der Fürst sie kurzerhand in
seine Residenz in Trakai und heiratete
sie. Sie gebar ihm 1350 den späteren
Großfürsten Vytautas. Nachdem Ke-
stutis ermordet worden war, soll sie
wieder zu ihrem Heiligtum zurückge-
kehrt sein. Ihr Name war Birute, und
nach ihr wurde der Hügel benannt, auf
oder neben dem sie auch begraben
worden sein soll. Sie gilt als Symbol
der Treue und Liebe zu ihrem Land.
Erstmals erwähnt wurde Palanga
schon 1253 in der Chronik des Schwert-
brüderordens. Ähnlich wie Memel
Stadtgeschichte
Das Gebiet war bereits im 3./2. Jh.
v.Chr. vom baltischen Stamm der Ku-
ren besiedelt. In Gräberfeldern und
Grabhügeln fand man Gefäße, Bron-
zeschmuck und Spuren des Bernstein-
handels, darunter römische Münzen
vom 3./4. Jh. Andere Gräber aus dem
8.-13. Jh. enthielten Silberschmuck,
Schwerter und arabische Geldstücke,
Beweis für die Bedeutung Palangas als
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