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entdeckt man viele deutsche Namen,
darunter auch jenen des Gastwirts
Blode (s.o.). Vom 16. bis 17. Jh. wur-
den sie für Männer mit Pferdeköpfen,
für Frauen mit Vögeln verziert, ab En-
de 17. Jh. für Männer auch mit Vö-
geln, für Frauen mit Blumen und Her-
zen. Diese Symbole waren Sinnbilder
des Leidens, wie man sie auch an den
Giebelbrettern der Fischerhäuser fin-
det. Kröten dagegen wurden als heili-
ge Tiere verehrt. Die Kurenbretter
wurden am Fußende des Grabes auf-
gestellt, damit sich die Verstorbenen
am „Tag der Auferstehung“ gemäß ih-
res heidnischen Glaubens daran auf-
richten konnten. Die der Männer wa-
ren aus Eiche oder Birke, die der Frau-
en aus Linde gefertigt. Größe, Verzie-
rung und Farbe waren von Alter und
Geschlecht abhängig. Lovis Corinth
verewigte den Friedhof in einem sei-
ner Bilder. Auch an neuen Gräbern
werden z.T. Kurenbretter aufgestellt.
Das Grab des Dünenbepflanzers
Gottlieb D. Kuvert,gleichzeitig Denk-
mal für seinen Sohn Georg David,liegt
mitsamt der Gräber vieler Förster und
Dünenwärter auf dem Miskinink®-
Friedhof, nordöstlich der Kreuzung
Kuverto-Smiltynës pl. (Alte Poststraße).
glieder der „Brücke“. Meist muss man
auch heute nicht weit gehen, um ir-
gendwo zwischen Kiefern oder Dünen
eine Staffelei zu sehen. Vor allem Ende
19./Anfang 20. Jh. traf sich hier die Ko-
lonie deutscher Expressionisten, un-
terstützt durch den Kunstmäzen Her-
mann Blode, der die Maler in seinem
Hotel in der Skruzdynës 2 (dem heuti-
gen Nidos Smiltë-Hotel, wo eine Ge-
denktafel für ihn angebracht ist) freies
Quartier gewährte, oder dafür Bilder
bekam. Die heutige millionenschwere
Gemäldesammlung ist auf viele Mu-
seen der Welt verteilt. Replika dieser
Gemälde sowie Fotos einiger hier ab-
gestiegener Künstler, Schriftsteller,
Schauspieler etc. kann man in einer
kleinen Ausstellung im Hotel sehen
(8-19 Uhr, Tel. 52219).
Historisches Museum
Gegenüber liegt das Historische
Museum (Pamario 53, Tel. 51162, Di-
Sa 10-17 Uhr, 1.6.-15.9. tgl. 10-18
Uhr). Zu sehen sind u.a. Fischfang-
geräte (auch für Eisangeln), Kuren-
wimpel, Kurenkähne und alte Fotos.
Besonders erwähnenswert ist die Aus-
stellung über das Krähenfangen, das
bis 1943 meist von Kindern und älte-
ren Leuten im Frühjahr und Herbst
praktiziert wurde. Die Tiere wurden
erst totgebissen, gekocht, dann gesal-
zen oder geräuchert verspeist. In der
Bibliothek im gleichen Gebäude ste-
hen u.a. die Werke von Thomas Mann.
Künstlerviertel
Nida hat schon immer auch Künstler
angezogen, die hier ihre Motive und
Inspirationen fanden, und ist daher
nicht nur als Badeort berühmt, son-
dern hat sich auch einen Namen als
Malerwinkel gemacht. U.a. malten
hier Lovis Corinth, Max Pechstein,
Ernst Ludwig Kirchnerund andere Mit-
Thomas-Mann-Haus
Auch der Nobelpreisträger Thomas
Mannübernachtete hier 1929 im Blo-
 
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