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zeugen heute auch noch die alten Ku-
renkähne und Kurenbretter; nicht
mehr ausgeübt wird das Krähenfan-
gen (Details bei Nida).
Idyllische Schilfbuchten säumen die
Haffküste und an der Ostseeküste
zieht sich ein endlos scheinender, gol-
dig feiner Sandstrand hin - unverbaut
und so ursprünglich, wie Wind und
Wellen ihn geschaffen haben. Ideal für
Strandspaziergänge, auf denen man
vor allem nach Frühlings- und Herbst-
stürmen mit etwas Glück Bernstein
findet; ideal auch für Sonnenanbeter
und Badefreunde, da er nie überlaufen
ist. Von der britischen Zeitung „The
Guardian“ wurden 2008 die Bade-
strände auf der Kurischen Nehrung als
zweitbeste Europas gekürt.
Die Ostsee ist relativ flach und kalt,
die Wellen können recht rauh sein.
Auf der Haffseite kann man Bootsaus-
flüge (u.a. mit einem Kurenkahn) z.B.
zum Nemunas-Delta-Regionalpark un-
ternehmen. Lohnend sind auch Angel-
trips, im Winter Eisangeln. Zwischen
Nida und Smiltynë existiert ein Rad-
weg. Die Nehrung ist auch ein Para-
dies für Naturliebhaber sowie für alle,
die Ruhe und Erholung suchen und
gern spazierengehen (z.B. entlang der
Haffpromenaden) oder wandern. Al-
lerdings gibt es zwei Reservate, deren
Zutritt nur mit Genehmigung erlaubt
ist, sodass man sich einer organisier-
ten Tour anschließen kann. Deshalb
sollte man eine Karte des National-
parks mitführen. Hilfreich und interes-
sant ist der Nachdruck des Buchs „Ku-
rische Nehrung“ von 1932 im Rauten-
berg-Verlag.
über Nacht Flugsand den unteren barri-
kadiert hatte. Die zwei sich kreuzenden
Gesimsbretter am Giebel enden in ge-
schnitzten Pferden, Vögeln oder Blu-
men, die als Symbole des Leidens
Krankheit, Unheil oder Feuer anziehen
und somit von den Bewohnern fernhal-
ten sollten. Die traditionelle Dachbe-
deckung sind rote Dachpfannen oder
Schilf. 96 Häuser, fast alle in Nida, ste-
hen unter Denkmalschutz.
Die mit Lattenzäunen umgebenen
Vorgärten mit farbenprächtigen Blu-
men bieten schöne Fotomotive.
Manchmal hängen hier Fischernetze
zum Trocknen, und es wird geräu-
cherter Fisch nach traditionell kuri-
schem Rezept verkauft. Des öfteren
sieht man Holzstäbe mit Kurenwim-
peln an der Spitze, an denen manch-
mal eine Windfahne befestigt ist. Sie
mussten ursprünglich nach der preußi-
schen Fischereiverordnung von 1844
am Kahnmast befestigt werden. Diese
Tradition ist bis heute ein in Europa
einmaliges kulturelles Phänomen.
Die auf der Nehrung vorgeschriebe-
nen schwarz-weiß gefärbten Blechta-
feln von 60 x 30 cm Größe hatten ein
rotes und weißes Fähnchen, um die
Herkunft des Bootes und den Status
des Eigentümers bestimmen zu kön-
nen. Später schmückten die Fischer ih-
re Wimpel mit selbst geschnitzten und
bemalten Holzbrettern in der vorge-
schriebenen Größe von 115 x 45 cm.
Diese kleinen Kunstwerke sind heute
das Symbol der Nehrung und dienen
teilweise als Straßenschilder. In ver-
kleinerter Form sind sie als Souvenir
erwerbbar. Von der Kultur der Kuren
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