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normalen Flusspegel (streckenweise
sogar unter dem Meeresspiegel des
Kurischen Haffs). Das Hochwasser ist
oft doppelt oder dreimal so hoch und
übersteigt die vielen Deiche.
Auf der 43 km 2 großen Delta-Insel
führt eine Ringstraße (Pflaster- und
Schotterpiste) u.a. zu den Dörfern Pa-
marys und Pakalnë. Beim Leuchtturm
Uostadvaris von 1873 (8 km von Rus-
në am Atmata-Ufer) liegt die erste li-
tauische Pumpstation von 1907 mit
Dampfantrieb, die das über die Däm-
me hereintretende Wasser in die Fluss
zurückpumpte. Heute geschützt als
technisches Denkmal, abgelöst durch
eine moderne Pumpstation; gleichzei-
tig Hydrotechnisches Museum (Be-
sichtigung auf Anfrage, Tel. 441-62230,
Mi-So). Bei gutem Wetter kann man
die Dünen der Kurischen Nehrung se-
hen. Hier ist auch ein Vogelbeobach-
tungsturm (andere stehen in Naiku-
pë, Rusnë und bei Kintai).
Das sumpfige Naturschutzgebiet mit
Schilfwiesen und Feldern ist ein Vogel-
paradies. Hier findet man 270 von
den in Litauen vorkommenden 330
Vogelarten, darunter viele Sumpf- und
Wasservögel sowie Störche. Es gibt
annähernd 3000 Storchennester von
Weißstörchen, aber nur sieben von
Schwarzstörchen (besonders viele bei
Ventë). Es gibt auch Kormoraninseln.
Jachthafen, in dem auch Ausflugsboo-
te anlegen. Die Fischerhäuser aus dem
19. Jh., z.T. mit Schilfdächern, sind
Architekturdenkmäler und liegen zu
beiden Seiten des Minija, der „Haupt-
straße ohne Brücken“. Das Dorf wird
aufgrund des Bootsverkehrs - stark
übertrieben - als „Venedig Litauens“
bezeichnet.
Von Minija führt ein Radweg um
den See Krok® Lanka, den größten
des Regionalparks. Bootsausflüge
nach Nida und zum Nemunas-Delta-
Regionalpark unter mobil 68666600,
www.mingeskaimas.lt.
Ventë (Windenburg)
Man fährt wieder zurück in Richtung
Kintai, biegt aber an der Kreuzung
links nach Ventë ab. Der Ort, 10 km
südlich von Kintai, 25 km von Šilutë,
liegt auf der Windenburger Ecke
(Ventës ragas), einer Landzunge, die
sich ins Haff hinaus erstreckt und von
Sandbänken und Untiefen umgeben
ist. Sie sieht je nach Wetterlage ver-
schlafen oder wild aus und ist Teil des
Nemunas-Delta-Regionalparks.
Das alte Fischerdorf hat ca. 150 Ein-
wohner. Hier entstand bereits 1360
als wichtiger Brückenkopf gegen die
Litauer eine Burg unter dem Ordens-
marschall von Königsberg. Von dieser
Burg aus fuhren die Kreuzritter den
Nemunas aufwärts. Irgendwann im
Laufe des 16. Jh. wurde die Festung
schließlich durch die Stürme und Wel-
len des Haffs zerstört und aufgege-
ben. Die Kirche wurde zwar wieder
aufgebaut, fiel aber 1702 erneut ei-
Minija (Minge)
Minija (ca. 100 Einwohner) liegt
22 km von Šilutë am gleichnamigen
Fluss, nahe der Mündung in den Ne-
munas. Die Stichstraße endet am
 
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