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hier noch etwa 400 Deutsche (s. Ge-
schichtsteil von Klaipëda). Der nur hier
gesprochene ethnische Dialekt Lietu-
vinkai stirbt langsam aus.
Die Verbindungen im öffentlichen
Personenverkehr sind hier sehr dürf-
tig. Deshalb bietet sich eine Tour oder
eine Fahrt mit dem eigenen/gemiete-
ten Fahrzeug an. Es gibt auch Boots-
ausflüge von Nida in den Nemunas-
Delta-Regionalpark.
nal (früher Kaiser-Wilhelm-Kanal ),
der 1863-1873 gegraben wurde, da
die Holzflöße von den Haffwellen oft
auseinandergerissen wurden. Fertig-
gestellt wurde er von französischen
Kriegsgefangenen des deutsch-franzö-
sichen Krieges 1870/71. (Bei der Brü-
cke ist eine Infotafel.) Für die dabei
ums Leben Gekommenen wurde ein
Denkmal an der Kanaleinmündung
beim jetzigen internationalen Fährha-
fen errichtet. Nach dem 1. Weltkrieg
wurde der Kanal nicht mehr genutzt.
Erhalten sind das 157 m lange Ver-
schlusssystem, die beiden Tore sowie
drei der ursprünglich zehn Brücken.
Heute dient der Kanal als Wasser-
speicher von Klaipëda. Bootstouren
zur Kurischen Nehrung und zum Ne-
munas-Delta unter Tel. 46-476285,
Pamario 8.
Priekulë (Prökuls)
Die typisch preußisch-litauische Klein-
stadt (2200 Einwohner) am rechten
Ufer der Minja liegt 21 km von Klai-
pëda entfernt, erreichbar mit Bus und
Zug. Bereits 1587 wurde hier, gleich
nach der Reformation Ostpreußens,
eine evangelisch-lutherische Kirche
gebaut, 1896 wurde sie erneuert,
1954 abgerissen. An die Kirche erin-
nern ein Gedenkstein und die Funda-
mente. Daneben liegt ein kleiner Park
mit einem Gedenkstein an die Ge-
schichte des erstmals 1540 erwähnten
Städtchens, das sich um das Wirtshaus
Prekol bildete. An die Schriftstellerin
Eva Simonaitytë(1897-1978) erinnert
ein Gedenkmuseum in ihrem Häus-
chen (Vingio 11, Tel. 46-542471, Di-
Sa) sowie ein Gedenkstein bei der Ab-
zweigung zum 7 km entfernten Dre-
verna (Drawöhnen).
Kintai (Kinten)
Kintai, 43 km südlich von Klaipëda, ist
ein malerisches Fischerdorf und Kurort
mit ca. 1000 Einwohnern, erstmals er-
wähnt um 1540. Ein Fichtenwald
schützt den Ort vor den Seewinden.
Die im Jahr 1705 erbaute Kirche aus
hierher transportierten Mauerresten
der alten Windenburg (Ventë) wurde
restauriert und dient jetzt als Kammer-
musiksaal.
In der ebenfalls 1705 gebauten
Schule (direkt hinter der Bushaltestel-
le) ist ein Museum für den Schrift-
steller Vyd©nas (Wilhelm Storosta,
1868-1953) untergebracht, der hier
1888-1892 unterrichtete (Di-So
10-17 Uhr, Tel. 441-47379). Später
Dreverna und Klaipëda-Kanal
Nördlich von diesem typischen Fi-
scherdorf stößt man auf den 24 km
langen und 30 m breiten Klaipëda-Ka-
 
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