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Veliuona
der Ritter im Jahr 1410 nicht mehr
strategischen Zwecken, sondern als
Pfalz. Hier war eine Opferstelle für die
Göttin Velionë.
Im Jahr 1507 erhielt die Stadt das
Magdeburger Stadtrecht. Hier lebten
viele Handwerker und Händler aus
ganz Europa. Vytautaswurde auf dem
nach ihm benannten Platz ein Denk-
mal errichtet.
Sehenswert sind auch die Renais-
sance-Kirche Mariä Himmelfahrt
(1636-44) mit wertvollen Kunstschät-
zen und einem tollen Barockaltar so-
wie das klassizistische Gut Veliuona
vom 19. Jh., das in einem großen Park
mit seltenen Bäumen liegt und ein klei-
nes Heimatmuseum beherbergt (Di-
So 10-17 Uhr, Tel. 48-42652).
Folgt man dem Nemunas abwärts, so
gelangt man etwa 54 km westlich von
Kaunas zu dem geschichtsträchtigen
Städtchen Veliuona mit seinen drei
Burghügeln, die man über Holztrep-
pen besteigen kann. Bereits 1231
stand hier auf einem Schüttberg die
Burg Junigeda, die von den Ordens-
rittern immer wieder angegriffen wur-
de. Da sie aber nie eingenommen
werden konnte, errichteten die Ritter
dann im Jahre 1337 westlich von Veli-
uona an der Mündung der Gysta in
den Nemunas auf dem Pilai¤iai-Hügel
ihre eigene Burg - die Bayerburg (Pi-
laitës). Die Litauer aber zerstörten die
Bayerburg, indem sie an deren Fuß rie-
sige Feuer legten und die Ritter mit
Pfeilen und Katapultsteinen beschos-
sen, sodass diese die Feuer nicht lö-
schen konnten. Wie die Legende be-
hauptet, soll dabei der Großfürst Ge-
diminas durch die Kugeln der Kreuz-
ritter gefallen sein, die hier erstmals in
Litauen Feuerwaffen einsetzten. Histo-
riker bezweifeln dies allerdings, da der
Sturm auf die Burg 1337 stattfand,
während Gediminas bis 1341 noch
lebte.
Das hinderte aber die Litauer nicht
daran, den Hügel vor der Burg Junige-
da als Grab des Gediminas zu be-
zeichnen und ihrem Nationalhelden
dort 1922 ein Denkmal zu setzen. Vy-
tautas der Große ließ 1412 auf dem
Piliesberg eine neue Burg (Ramybë)
westlich davon, durch einen breiten
Graben getrennt, aus Stein errichten.
Sie diente aber nach der Niederlage
Raudonë
10 km westlich von Veliuona erreicht
man Raudonë. Von der Durchgangs-
straße aus sieht man von Weitem ei-
nen roten Zinnenturm über die Baum-
wipfel ragen. Die Schlossburg liegt
auf einer Terrasse oberhalb des Fluss-
laufes und ist über ein 500 m langes
steiles Sträßchen zu erreichen.
Sie heißt wie das Schloss Raudond-
varis nach dem roten Ziegelstein „die
Rote“ und ist ebenfalls gegen Ende
des 16. Jh. als reiner Repräsentations-
bau (Lustschloss) im Stil der Renais-
sance errichtet worden. Bauherr war
der Holzhändler Krispin Kirschenstein,
der die Hänge entlang des Nemunas
abholzen ließ, um anschließend das
Geld in diesen Prunkbau zu investie-
ren. An der gleichen Stelle hatte be-
 
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