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nerkloster wurde angebaut. Während
der Sowjetzeit war darin ein Kino.
Von hier führt eine Unterführung auf
die andere Seite der Vilniaus. Der „Kö-
nigliche Krug“ unter der Hausnummer
33 war der Präsidentenpalast, als
Kaunas 1920-39 Interimshauptstadt
war. Im Garten stehen Statuen der
damaligen drei Staatspräsidenten
Smetona (mit Zylinder), Grinius (sit-
zend) und Stulginskis (mit Spazier-
stock). Im Palast sind Dokumente und
Memorabilia jener Zeit zu sehen (Di-
So 11-17 Uhr, Tel. 320589). Gebaut
wurde er 1860, der Zar erwarb ihn
1876 als Provinzregierungsgebäude.
Im gegenüberliegenden Maironis-
Gymnasium waren die Tagungen der
litauischen Regierung; hier wurde
auch die erste litauische Verfassung
veröffentlicht.
Hauptachse und Schlagader mit vie-
len Geschäften, Gastronomiebetrie-
ben, Verwaltungsgebäuden, Hotels,
Banken etc. ist seit 1843, als Kaunas
Gouvernements-Hauptstadt wurde,
die Laisvës alëja (Freiheitsallee), ein
1621 m langer und 30 m breiter,
schnurgerader Boulevard. 1982 als
erste Fußgängerzone der damaligen
Sowjetunion überhaupt eingeweiht,
bildet sie zusammen mit der Vilniaus
g. die rund 2,5 km lange Hauptein-
kaufsstraße der Stadt (interessant ist
die Mischung von eleganten Mode-
boutiquen o.Ä. und den Gebäuden
mit sowjetischer Architektur). Um so
vorsichtiger muss man aber bei den
Querstraßen sein, die sie kreuzen;
denn hier dürfen die Autos fahren.
Auch ein Radweg wurde markiert. Be-
sonders im Sommer ist es herrlich, un-
ter den schattigen Lindenalleen zu fla-
nieren. Cafés, zum Teil mit Plätzen im
Freien, und Bänke laden zu einer Pau-
se ein.
Während der Zarenzeit hieß sie
nach dem Hl. Georg, die deutschen
Besatzer nannten sie Kaiser-Wilhelm-
Straße, danach hieß sie Freiheitsallee
(mit Ausnahme der Zeit von der so-
wjetischen Besatzung bis zu Stalins
Tod). Damals mussten die Bewohner
die Straßen und Schaufenster ständig
sauber halten, weshalb Kaunas auch
„Weiße Stadt“ genannt wurde. Heute
nennt man die Laisvës auch „Podium“,
Tour durch das Neue Zentrum
Das Neue Zentrum beginnt am östli-
chen Ende der Vilniaus an der großen
Kreuzung. Es entstand erst in der Zeit
der Zarenherrschaft nach einem 1871
entworfenen Plan und erstreckt sich
von hier zwischen dem Nemunas und
dem Südhang des †aliakalnis („Grü-
ner Berg“) bis hin zum Bahnhof. Dass
hier alle Gebäude aus der Entsteh-
ungszeit mit eklektizistischer Architek-
tur maximal zwei Stockwerke hoch
sind, hängt mit der Verordnung des
Zaren zusammen, Kaunas als Festung
und Vorposten gegen das im 19. Jh.
erstarkte Deutschland auszubauen. Es
war daher verboten, höhere Häuser
zu errichten.
Freiluftrestaurant an der Laisvës alëja
 
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