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gungsanlage wurde teilweise rekons-
truiert. Der Rundturm, das Tor, die sie
verbindende Mauer und der Wasser-
graben zeugen vom historischen
Kampf gegen die Ordensritter. Bei der
Burganlage finden manchmal histori-
sche Spiele und Zeremonien statt.
Von Juni bis August finden im Turm
Kunstausstellungen statt; Führungen
durch das Kellergewölbe sind bei der
Touristinformation zu erfragen; diese
unterhält hier von Juni bis August ein
Büro (11-18 Uhr, Tel. 323436, ww w.
kaunopolis.l t). Auf der Ostseite steht
eine große Statue des Donnergottes
Perk©nas.
Die Burg wurde in der zweiten Hälf-
te des 13. Jh. als viereckige Steinburg
mit bis zu 13 m hohen und 2 m dicken
Mauern und einem Burggraben an der
strategisch sehr günstigen Stelle zwi-
schen den beiden Flüssen errichtet
(zuvor hatte dort bereits eine noch äl-
tere, aber weniger haltbare Befesti-
gungsanlage aus Holz gestanden).
1362 wurde sie von den Kreuzrittern
nach 19-tägiger Belagerung einge-
nommen und zerstört. Eine Büste zeigt
heute Fürst Vaidotas, einen Sohn von
Großfürst Kestutis,der mitsamt seiner
600 Krieger gefangen genommen
wurde. 1366 wurde sie im Stil der li-
tauischen Gotik mit bis zu 9 m hohen
und 3,50 m dicken Mauern aus Feld-
steinen wieder aufgebaut, welche
dann oben durch Backsteinreihen ab-
geschlossen wurden. Einst hatte die
Burg vier mächtige Türme, an jeder
Ecke einen. Während der Kämpfe ge-
gen die Ritterorden wurde sie 1383
und letztmals 1404 belagert. 1580
wurde eine Geschützbastei hinzuge-
baut; 1611 fielen die beiden Nordtür-
me und Mauerteile einem Hochwas-
ser der Neris zum Opfer. Während der
Kriege im 17./18. Jh. wurde die Burg
fast zerstört und der Verteidigungsgra-
ben zugeschüttet. Mitte des 19. Jh.
wurde die Festungsanlage, nachdem
sie als Gefängnis und Kaserne gedient
hatte, aufgegeben und zerfiel. 2010
hat man den Rundturm aufgestockt
und die Anlage erweitert.
Südlich der Burg erheben sich in der
Papilio gatvë das Bernhardinerkloster
und die turmlose St.-Georg-Kirche,
die 1471-1504 auf dem Grundstück
errichtet wurde, das die Bernhardiner-
mönche 1413 als Dank für die Taufe
der Kaunasser erhalten hatten. Sie ist
ein besonders typisches Beispiel für
die litauische Backsteingotik mit sehr
hohen und schmalen Fenstern und
stufigen Stützsäulen. Die Kirche diente
sowohl während des Kriegs mit Napo-
leon als auch während der Sowjetzeit
als Lager. Sie wurde dreimal durch
Feuer zerstört. 1993 wurde sie dem
Kloster zurückgegeben, seither wird
sie renoviert. Im Inneren sind Elemen-
te der Renaissance, der Gotik und des
Barock zu sehen.
Man kann von hier entlang der Neris
einen Spaziergang durch den Santa-
kos-Park auf der Landspitze zwi-
schen Neris und Nemunas unterneh-
men. Hier joggte 2007 James Bond
(alias Daniel Craig) während Filmauf-
nahmen in Kaunas. Zurückgehen kann
man auf dem gleichen Weg oder ent-
lang dem Nemunas. Beide Wege füh-
ren in die Nähe des Rathausplatzes.
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