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Dz©kija-Nationalpark
die besonderen Lebensbedingungen
und ihre Beharrlichkeit sind mit einem
sehr starken Bedürfnis nach Zusam-
menleben verbunden. Deshalb haben
sie auch die alten Bräuche der Feste
und Hochzeiten bewahrt. Wegen der
harten Lebensbedingungen gibt es
auch heute noch u.a. das gemein-
sames Heuernten. Pferde sind für vie-
le noch Fortbewegungsmittel und wer-
den auch für Feld- und Waldarbeiten
eingesetzt. Auch alte Traditionen wie
Heilkräutersammeln, Bienenzucht,
Holzschnitzen, Weben, Töpfern, Kera-
mikgießen, Korbflechten, Kerzenzie-
hen, Chorsingen, Volkstänze etc. sind
bis heute lebendig. In der ersten Au-
gustwoche finden die „Tage des
Handwerks“ mit vielen Vorführungen
statt. Einige der Produkte werden in
Gehöften angeboten, ebenso Pilze
und Beeren. Besonders zahlreich sind
diese in den Wäldern bei Zervynos so-
wie in dem Gebiet zwischen Marcin-
konys und Margionys (dort gibt es
auch kleine Sumpfgebiete). Das Ge-
biet gilt als „Provinz der Sänger und
Volkstänzer.“
Der größte Nationalpark Litauens
umfasst 559 km 2 und wurde 1991 ge-
gründet. Vier Fünftel bedecken Wäl-
der (größtenteils Kiefern); es gibt fast
48 größere und kleinere Seen sowie
30 Flüsse und Bäche. Der Parkboden
ist auf zwei Dritteln der Fläche sandig;
Festlanddünen mit der dafür typi-
schen Vegetation liegen vor allem bei
Zervynos. Die Wälder beeinflussen
auch das Klima, denn es gibt hier die
größten Temperaturschwankungen in
Litauen mit sehr heißen Sommern und
sehr kalten Wintern.
Es gibt hier viele Raubvögel, aber
relativ wenig Wild. Besonders ge-
schützt sind 157 Pflanzen- und Tierar-
ten. Außerdem finden sich hier rund
20 Landschafts-, Natur- und Ethno-
kulturschutzgebiete (u.a. die Dörfer
Lyne‡eris und Musteika). Die alte
Steinarchitektur sowie Fischer- und
Handwerkerhäuser findet man vor al-
lem am Nemunas in den Dörfern
Liškiava und Merkinë. Im Park liegen
über hundert Weiler und viele Einzel-
gehöfte.
Die Bewohner, die Dz©ken, haben
ihre Weiler, Flüsse und Wälder mit
sehr schönen Namen versehen. Die
Stuben ihrer Häuser sind durch sonni-
ge Ornamente geschmückt. Kreuze
und die Betsäulen sollen den Geist
der Wälder und Häuser bewachen. An
vielen Pfaden und Stegen stehen Bild-
stöcke, wo die Vorbeigehenden oft
Halt machen.
Die Verbundenheit der D‡uken mit
ihren Besitztümern, die Anpassung an
Liškiava
Der Ort liegt 9 km nordöstlich von
Druskininkai am linken Nemunas-Ufer.
1044 erstmals erwähnt, besitzt er ein
barockes Dominikanerkloster und
die spätbarocke Dreieinigkeitskirche
(1704-20) mit sieben sehenswerten
Rokoko-Altären, die als beste Beispie-
le dieses Stils in Litauen gelten, und
wertvollen Fresken aus dem 17. Jh.
Unweit des Ortes erhebt sich ein
Schüttberg (Pilies) mit Mauerresten
 
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