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Mit dem KGB-Museum und dem Par-
lament ist er auch von historischer Be-
deutung. Er verbindet die vier größten
Plätze der Stadt und führt schnurgera-
de fast 2 km von der Kathedrale bis
zur Neris im Westen.
Bis zur Mitte des 19. Jh. war dieses
Gebiet, das nach seinem Besitzer Luka
den Namen Lukiškës trug, nur spärlich
besiedelt. 1836 wurde es durch den
Bau des heutigen Gedimino prospek-
tas erschlossen, an dem Verwaltungs-
und Geschäftshäuser entstanden und
der bis heute die Haupteinkaufsstra-
ße ist. Seit damals musste der Boule-
vard elf Namensänderungen über sich
ergehen lassen.
Der Rundgang beginnt am Kathe-
dralenplatz. Auf dem ersten Abschnitt
bis zum V.-Kudirkos-Platz kommt man
vor allem an Gebäuden der Wende
vom 19. zum 20. Jh. vorbei, in denen
wissenschaftliche und kulturelle Ins-
titutionen ihren Sitz haben, z.B. die
Akademie der Wissenschaften in der
Nr. 3. Hier ist eine Gedenktafel ange-
bracht für die Unabhängigkeitsbewe-
gung Saj©dis, die am 3.6.1988 hier
gegründet wurde; sie tagte fortan im
Gebäude Nr. 1, wo eine Ausstellung
eingerichtet wurde (Mo-Fr 9-16 Uhr,
Tel. 2124881). Den Eingang eines
Schuhgeschäfts in der Nr. 2 zieren
Schokolade essende Bärenfiguren,
Überbleibsel eines Schokoladenge-
schäfts aus der Zarenzeit Anfang des
20. Jh. In der Gedimino 4 links erhebt
sich das Nationale Dramatheater.
Über dem Eingang schweben die
Skulpturen der drei heiteren, dramati-
schen und tragischen Musen.
Vorbei am Hauptpostamt (Haus
Nr. 7) gelangt man zum V.-Kudirkos-
Platz, mit dessen Denkmal an der
Kreuzung mit der Vilniaus gatvë. Nord-
östlich sieht man die gotische Kirche
von Georg dem Märtyrer von 1506,
mit Spätbarock- und Rokokoelemen-
ten von 1755. Dahinter liegt das Re-
gierungsgebäude (Nr. 11), hinter die-
sem der Kongresspalast (Vilniaus
6/14; Veranstaltungsort für Konzerte),
und links von ihm das Litauische Na-
tionale Opern- und Balletttheater
(Eingang Vienuolio).
Kleiner Abstecher: Die Vilniaus
führt auf die nördliche Seite der Neris.
Es lohnt sich, zumindest bis zur Zalia-
sis tiltas („Grüne Brücke“) zu gehen.
Sie war die erste Steinbrücke über die
Neris (1536), die 1944 gesprengt und
1952 wiederaufgebaut wurde. Davon
zeugen noch die vier sozialistischen
Eckpfeiler, die Landwirtschaft, Indus-
trie, Frieden und Jugend symbolisieren
sollen. 1739 wurde sie mal grün gestri-
chen, wovon sie ihren Namen hat.
Von der Brücke hat man einen guten
Blick auf die zweitürmige, im Inneren
herrlich verzierte St.-Raphaelskirche
aus dem 18. Jh. mit dem Jesuitenklos-
ter linker Hand und ein Schlösschen
von 1920 rechts (heute ein Café).
Beim Europaplatz steht der 146 m
hohe Europaturm (Business- und Ein-
kaufszentrum; Gastronomiebetriebe,
www.europa.lt). Er ist Teil des neuen
Verwaltungszentrums mit dem neuen
Rathaus (Touristeninformation) sowie
drei weiteren futuristisch aussehenden
Wolkenkratzern. Die Skyline ist Aus-
druck des modernen Vilnius.
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