Travel Reference
In-Depth Information
dekorative Blindfenster zu sehen. Mit
dem Rücken zum Tor geht es nach
links an den streckenweise gut erhalte-
nen Stadtmauerresten entlang der
Šv.-Dvasios-Gasse rund 300 m zu ei-
ner Promenade rechts oberhalb der
Bastei. Hier bietet sich vor allem bei
Sonnenuntergang ein schönes Pano-
rama, auch auf die Republik U‡upis.
Dieser Ort wurde im 18. Jh. als „Para-
dies“ bezeichnet und wird auch heute
noch von Liebespaaren besucht.
Neben der Bastei stand das Suba-
¤iaus-Tor, das wiederaufgebaut wer-
den soll. Wer noch gut zu Fuß ist, kann
einen Abstecher machen: Weiter öst-
lich in der Suba¤iaus 47 und 49 vor
den heute noch stehenden Gebäuden
mit Werkstätten erinnern Gedenkstei-
ne an den Wehrmachtssoldaten Karl
Plagge (1897-1957), der 1944 250
Juden vor dem Tod rettete. Diese ar-
beiteten hier nach der Auflösung des
Ghettos unter seiner Kontrolle und sei-
nem Schutz. Am 1.7.1944 warnte er
sie, bevor die SS vor dem Einmarsch
der Russen alle Juden umbrachte.
Plagge wurde 2005 als Held Israels
gewürdigt (s. Literaturhinweise).
Der Eingang der Bastei der Wehr-
mauer in der Bokšto 20/ 18, ist auf
der Westseite. Sie wurde Anfang des
17. Jh. vom deutschen Militäringe-
nieur Friedrich Getkant zum Schutz
gegen Russen und Schweden in der
Form eines halbrunden italienischen
Verteidigungssystems gebaut und Mit-
te des 18. Jh. schwer beschädigt. Vom
Turm in der Ringmauer führt ein 48 m
langer, unterirdischer Treppentunnel
zum hufeisenförmigen Kanonenraum.
Im 19. Jh. war hier ein Waisenhaus un-
tergebracht. Später wurde die ver-
wahrloste Bastion als Müllplatz be-
nutzt, unter dem 1828 die Decke ein-
brach. Damals ging die Legende eines
in der Bastion schlafenden Drachens
in der Stadt um. Im 1. und 2. Weltkrieg
war hier ein Waffenlager der deut-
schen Armee. Heute sind Waffen, Ka-
nonen, Ritterrüstungen etc. zu sehen
(Di-Sa 10-17 Uhr, So 10-15 Uhr, Tel.
2612149, www.lnm.l t).
Weiter nach Norden bergab, an der
spätbarocken Hl.-Jungfrau-Mariakirche
der Augustiner (1746-68) vorbei,
geht es links in die Savi¤iaus, wo in der
Nr. 11 das M. K. ‰iurlionio-Museum
liegt. Der Künstler (s. Exkurs) lebte und
arbeitete hier 1907/8 einige Monate.
Hier steht auch sein Piano (Mo-Fr 10-
16 Uhr, manchmal Konzerte, Eingang
durch die Seitentür, Tel. 2622451).
Von hier ist es nicht weit zurück zum
Rathausplatz.
Rundgang durch
das Neue Zentrum
Das Neue Zentrum erstreckt sich west-
lich der Altstadt und wird im Norden
und Westen durch die Neris begrenzt.
An der Hauptachse, dem Gedimino
prospektas in einer verkehrsberuhig-
ten Zone, findet man zahlreiche Cafés,
Restaurants, Banken, Hotels, Minis-
terien und Geschäfte. Von 19 Uhr bis
morgens um 4 Uhr, sonntags bereits
ab 10 Uhr ist die Straße bis zum V.-Ku-
dirkos-Platz für den Verkehr gesperrt.
Search WWH ::




Custom Search