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und fast bis zum Rotušës aikštë. Diese
Tour führt um das „Kleine Ghetto“ he-
rum, und zwar erst Richtung Norden
und dann rechts in die Dominikon®.
Bei der Nr. 8 liegt die Heiliggeist-
Kirche. Von der ersten gotischen Kir-
che von 1408, die von Vytautas dem
Großen gestiftet wurde, sind noch
Reste der Kellergewölbe erhalten.
1501 übergab sie Großfürst Alexander
dem Dominikanerorden, der daneben
ein Kloster errichtete (mit schönen
Fresken). Nach Bränden wurde sie
1770 im Stil des Barock und Rokoko
umgebaut. Während des Zarenregi-
mes diente das Kloster als Gefängnis
für litauische und polnische Patrioten;
die katholische Kirche wurde später
zeitweilig als russisch-orthodoxe ge-
nutzt. Das Innere ist mit Stukkofiguren
und Fresken üppig ausgestattet. Die
Orgel von 1776 ist die wertvollste Li-
tauens. Beeindruckend sind auch die
17 Marmoraltäre, die barocke Orgel-
empore und die Kanzel. Während der
Sowjetzeit war sie als eine der weni-
gen Kirchen für Gottesdienste offen.
Sie ist die Hauptkirche der polnischen
Gemeinde, weshalb Papst Johannes
Paul II. sie auch 1993 besuchte. Sie
wird auch für Konzerte genutzt. In den
Kirchenkrypten liegen die Gebeine
von rund 2000 Menschen, die im 17./
18. Jh. an Seuchen starben.
Eher unscheinbar ist die Hl. Dreifal-
tigkeitskirche in der Nr. 12 (im 16. Jh.
im gotischen Stil erbaut, Umbau und
Bau von zwei Türmen im 18. Jh.).
Die Straße ist eine der ältesten und
schönsten Straßen, die schon im
16. Jh. mit hölzernen Wasserleitungs-
rohren versorgt und damals schon
ganz mit Häusern aus Stein bebaut
war. Kein Wunder, wohnten hier doch
einige Adelsfamilien. Deren Residen-
zen sind zum Teil noch erhalten, so
der Pociejus-Palast, Haus Nr. 11, mit
Frühbarockelementen (Reiterbasre-
liefs und eine zweigeschossige Bogen-
galerie), der Zaviša-Palast mit der
Nr. 13 im frühklassizistischen Stil (der
Keller aus der Renaissance blieb erhal-
ten) und der Gureckis-Palast mit der
Nr. 15, der Ende des 18. Jh. ebenfalls
im frühklassizistischen Stil umgebaut
wurde.
Ein kleines Stück zurück geht es
dann links in die Stikli® gatvë (Glaser-
straße). Es gibt hier mehrere Gast-
stätten, Souvenirläden und Hotels. Mit
ihren Bürgerhäusern aus dem 15.-
19. Jh., hübschen Fassaden, alten
Schaufenstern und vielen dekorativen
Details ist sie eine der malerischsten
Gassen. Auf Höhe des Hotels Stikliai
wird man an das jüdische Viertel erin-
nert. Links in der Gaono 3 (schräg
gegenüber der österreichischen Bot-
schaft), wo das Tor des „Kleinen Ghet-
tos“ lag, ist eine Gedenktafel ange-
bracht zur Erinnerung an die 11.000
Bewohner, die 1941 hier ihren Todes-
marsch antreten mussten. Das Gebäu-
de Gaono 1 war eine Art Tor ins Ghet-
to. Das Haus Nr. 6 stammt aus dem
16. Jh. Rechts in der †yd® gatvë („Ju-
denstraße“) Nr. 4 steht eine Bronze-
büste des Gaon gegenüber seines
früheren Hauses (Zyd® 4), mit einer
Gedenktafel. Links davon, an der Stel-
le des heutigen Kindergartens, stand
die Große Synagoge (1633) und die
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