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auch die barocke
Suzin®-Kapelle
von
1708.
Geradeaus stößt man in der Šv. Mi-
kalojaus 4 auf die
St.-Nikolaus-Kir-
che.
1320 von deutschen Kaufleuten
bereits vor der Christianisierung er-
baut, erstmalig 1387 erwähnt und die
älteste erhaltene Kirche
Litauens, die
fast unverändert ihre gotischen Bauzü-
ge beibehalten hat. Sie ist ein Ort der
Europäischen Ziegelgotikroute (
ww
w.
eurob.org
). Im 16. Jh. wurde die ein-
schiffige Kirche im gotischen Stil drei-
schiffig umgebaut, die Hauptfront er-
hielt einen Stufengiebel. Im 18. Jh. er-
hielt das Gotteshaus neue Altäre, ei-
nen Chor und einen Glockenturm im
Barockstil. Im Seitenaltar ist ein Bildnis
des Hl. Michael vom 16. Jh. in Silber.
1902-39 war es die einzige Kirche der
Stadt, in der die Messen auf Litauisch
gehalten werden durften. Im Garten
steht eine Skulptur des Hl. Christo-
phorus,des Schutzpatrons der Stadt.
Zurück zur Kreuzung und nach
rechts weiter bis zur Vokie¤i®: Dort
links bei der Hausnr. 20 steht die
Evangelisch-Lutherische-Kirche.
1555
von deutschen Kaufleuten erbaut, ver-
einigt sie barocke und gotische Ele-
mente. Der pompöse Rokoko-Altar
von Johannes Glaubitz stammt von
1741. In der Sowjet-Ära wurde sie zur
Basketballhalle und Bildhauerwerksatt
umfunktioniert. Der Glockenturm wur-
de 1872 errichtet, Zugang durch ei-
nen Hof; hier finden auch Konzerte
statt).
Auf dem Mittelstreifen der Vokie¤i®
auf Höhe der Mësini® steht ein mo-
dernes
Denkmal
für Barbora Radvi-
laitë (Details beim Großfürstenpalast
bzw. bei Bir‡ai). Im Mittelalter lebten
viele deutsche Mönche, Kaufleute, Ar-
chitekten, Handwerker und Würden-
träger in Vilnius; ihr großer Beitrag
zum Aufbau der Stadt wurde mit dem
Namen der
Vokie¤i® gatvë (Deut-
sche Straße)
geehrt. Die meisten Ge-
bäude dieser Straße wurden während
des 2. Weltkriegs und der Sowjetzeit
zerstört bzw. abgerissen. Erhalten ge-
blieben sind das Gebäude
Nr. 22
mit
Gotik- und Barockelementen (das
Wohnhaus des Hofarztes Matthäus
Worbeck-Lettow, ein Geschenk der
Adelsfamilie Radvila), das Haus
Nr. 24
des Burgvogts und Verwalters der
Münzprägerei Ulrich Hosius aus dem
16. Jh. mit Gotik- und Barockelemen-
ten, der
Wittinghof-Palast
mit der
Nr. 26,
eines der besten Architektur-
beispiele von Martin Knackfuss sowie
der
Tyzenhausen-Palast
mit der
Nr. 28/17,
ebenfalls erbaut von
Knackfuß; sein Silbersaal war Anfang
des 19. Jh. eines der Zentren der Uni-
versitäts- und Salonkultur.
Während des Zweiten Weltkriegs
teilte die Vokie¤i® gatvë die zwei
jüdi-
schen Ghettos
(s. Exkurs „Jerusalem
des Nordens“). Das
„Große Ghetto“
erstreckte sich südwestlich zwischen
den Lydos, Pylimo und Karmelit® gat-
vë, das
„Kleine Ghetto“
nordöstlich
zwischen Dominikon®, Stikli® gatvë
St.-Katharinen-Kirche