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1655-61 wurde er durch die Russen
geplündert und schwer verwüstet.
1801 hat man die Reste auf Anord-
nung des russischen Gouverneurs ab-
getragen, die Fundamente und Keller
später zugeschüttet.
Der Wiederaufbau des Palastes im
Stil des 16. Jh. begann 2002 und wur-
de 2011 beendet. Er dient heute als
Kultur-, Bildungs- und Repräsenta-
tionszentrum, auch das Museum der
Unteren Burg hat hier seinen Platz ge-
funden (Infos unter www.valdovuru
mai.lt und www.ldm.lt).
Mal die Nationalflagge wehte. Dieser
Anlass wird hier stets am Neujahrs-
abend gefeiert (s. Exkurs „Staatssym-
bole“). Die erste Aktion der vielen Ok-
kupanten im Laufe der Geschichte war
stets, die eigene Flaggen zu hissen, so
die Polen 1920, die Russen 1940, die
Deutschen 1941 und wiederum die
Russen 1944. Zwischendurch nutzten
die Litauer jede Gelegenheit, die eige-
ne Flagge aufzuziehen. Am 7.10.1988
wurde hier dann lange vor der Unab-
hängigkeit die Nationalflagge gehisst.
Hier oben fand man in einer 6 m tie-
fen Kulturschicht Siedlungsreste von
500 v. Chr. mit Holzbauten, Waffen
etc., auch einen Verteidigungs- und ei-
nen heidnischen Kultplatz mit einem
vorchristlichen Observatorium ähn-
lich wie in Palanga. Auch im 5./6. Jh.
gab es hier eine Siedlung. Gediminas
soll 1323 die Obere Burg aus Holz er-
richtet haben, obwohl hier schon ab
dem 10. Jh. eine Holzburg gestanden
haben soll, die auch den Angriffen der
Ordensritter widerstand. Zu jener Zeit
war der Hügel noch unbewaldet, von
ihm floss Wasser aus Trinkwasserquel-
len. Nach dem Brand von 1419 ließ
Vytautas eine gotische Burg aus ro-
tem Backstein errichten, geschützt
durch eine 320 m lange Wehrmauer
mit einem Tor sowie drei dreistöcki-
gen Schutztürmen im Süden, Westen
und Norden. Im Osten lag der zwei-
stöckige Palast mit einem Thronsaal.
Zwischen ihm und dem Nordturm
stand die Kapelle des Hl. Martin. Mitte
des 15. Jh. verlor die Burg ihre Funk-
tion als Wehranlage, wurde ein Arse-
nal und ab 1610 das Staatsgefängnis.
Burgberg (Gediminas-Hügel)
Rechts am Großfürstenpalast vorbei
gelangt man zu dem Weg, der von Sü-
den her auf den 142 m hohen Pilies
kalnas (Burgberg) hinaufführt. Der
Höhenunterschied vom Platz aus be-
trägt nur 48 m und ist unter schattigen
Bäumen rasch überwunden. Man kann
auch mit einer Standseilbahn hoch-
fahren, die Talstation liegt zwischen
Neuem und Altem Arsenal (s.u.) auf
der anderen Seite des Hügels (3 Lt.,
tgl. 10-19 Uhr). Das Gelände ist rund
um den Fuß des Berges eingezäunt.
Das Südtor ist 7-18 Uhr, von Mai bis
September 7-21 Uhr geöffnet, die an-
deren Tore sind geschlossen. Von ho-
hen Absätzen wird aufgrund des Kopf-
steinpflasters abgeraten.
Der ziegelrote Gediminas-Turm auf
dem Gipfel mit drei achteckigen Ge-
schossen, die auf einem massigen vier-
eckigen Fundament ruhen, ist das
Wahrzeichen der Stadt und eine be-
liebte Pilgerstätte nationaler Identität,
da hier am 1. Januar 1919 das erste
 
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