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Wohn- und Wirtschaftsgebäude, in
denen Handwerker und Kaufleute leb-
ten. Hier stand auch die Kirche St. An-
na (später St. Barbara), deren Funda-
mente noch erhalten sind (s.u.). Im
14./15. Jh. wurde der hölzerne Schutz-
wall durch eine einen Kilometer lange
Mauer aus Ziegeln ersetzt, 9-10 m
hoch und 2-3 m breit, mit Toren und
über 20 Türmen (darunter der heutige
Glockenturm). Die Untere Burg war
das kulturelle, politische und adminis-
trative und mit der Kathedrale auch re-
ligiöse Zentrum des Landes.
Direkt neben der Kathedrale stand
der Großfürstenpalast. Im 15. Jh.
mussten die Händler und Handwerker
in Häuser südlich der Vorburg entlang
der Burgstraße und der Handels-
straßen umziehen, wo seit jeher schon
die anderen Bürger wohnten. Nach
der Zerstörung im Krieg gegen Russ-
land (1655-61) baute man die gesam-
te Untere Burg nicht mehr auf. Unter
der Zarenherrschaft wurden 1801 die
meisten historischen Gebäude und
der stark verfallene Palast abgetragen,
der inzwischen wieder aufgebaut wur-
de (s.u.).
Unter dem Platz liegen Reste von
Steinzeit- und heidnischer Siedlungen.
Der westliche Arm der Vilnia wurde
zugeschüttet, der östliche Kanal blieb
erhalten. Auf dem freien Platz wurden
Anfang des 20. Jh. Märkte abgehal-
ten, darunter der berühmte Jahrmarkt
des Heiligen Kasimir. Da der Platz je-
doch wiederholt durch Hochwasser
der Neris überschwemmt wurde, ver-
legte man die Märkte bald auf den
Lukiški® aikšte. 1938-41 wurde der
Burgberg herum, und im Norden
strömte die Neris vorbei, sodass die
Stadt von drei Seiten her durch die
beiden Flüsse geschützt war. An der
Ostseite brach der Berg zu einer tiefen
Schlucht hin ab. Und indem man diese
Schlucht vertiefte und die beiden Flüs-
se durch einen Graben verband, war
der Zugang zu Stadt und Burg nun
von allen vier Seiten her durch Was-
ser versperrt. Sichelförmig zog sich al-
so die Stadtanlage um die Nord-,
West- und Südseite des Berges herum.
Auf der Nordseite am Ufer der Ne-
ris standen einst dicht gedrängt die
„Lächelnde Madonna“ in der Kathedrale
von Vilnius, darüber der Heilige Kasimir
 
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