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Kirche. Umfragen zufolge hängen et-
wa 180.000 Menschen dem lutheri-
schen Glauben, gut 170.000 dem or-
thodoxen Glauben an. Zu Letzteren
zählt vor allem der russischsprachige
Teil der Bevölkerung.
liche Stille“ zu empfinden. Esten sind
zurückhaltend und eigenwillig, prag-
matisch und sachlich, dafür aber selten
arrogant und niemals aufdringlich.
Zwar ist der durchschnittliche Este
nicht gerade ein guter Smalltalk-Part-
ner, doch sollte man seine Wortkarg-
heit nicht als Unwilligkeit oder gar als
unfreundlich abtun. Das wird man
leicht feststellen können, wenn man ei-
nen Esten nach Auskunft fragt. Er wird
wahrscheinlich nicht viele Worte ver-
lieren, aber bereitwillig und präzise
antworten und gern weiterhelfen.
Mentalität
Estland ist, nicht zuletzt durch die
lange geschichtliche Verbindung, ein
uns im Wesentlichen sehr vertrauter
Kulturraum. Versucht man, einige ge-
nerelle Aussagen zu treffen, lassen
sich Esten als typisch nordisch-reser-
viert charakterisieren. Anders verhält
es sich mit den im Land lebenden Rus-
sen. Sie sind im Allgemeinen redseli-
ger und aufgeschlossener gegenüber
Fremden. Die für eine Vielzahl von
Esten zutreffende Zurückgezogenheit
und Introvertiertheit, aber auch ihr
Fleiß und ihre Anpassungsfähigkeit
sind einerseits auf die Geschichte des
Landes, das jahrhundertelang unter
Fremdherrschaft stand, andererseits
auf das Klima zurückführen. Lange
und dunkle Winter wirken schließlich
nicht gerade gemütsaufhellend. Des-
halb spiegelt sich der Jahresrhythmus
teilweise auch in der Stimmung der
Menschen wieder. Im Winter eher ver-
schlossen, gibt sich der Este im Som-
mer offener und kommunikativer, eine
Beobachtung, die man aber sicherlich
auch in anderen nördlichen Ländern
machen kann.
Was viele Besucher, vor allem jene,
die eine Weile im Land leben, als ge-
wöhnungsbedürftig empfinden, ist die
Fähigkeit der Esten, lange und ausgie-
big zu schweigen, ohne dies als „pein-
Lettland
Obwohl Lettland auch für seine Be-
wohner seit der Wiedergewinnung
der Freiheit und Unabhängigkeit lang-
sam immer attraktiver wird, ist der
langjährige Trend zur Abwanderung
noch nicht aufgehalten. Nach wie vor
weisen die offiziellen Statistiken einen
Rückgang der Bevölkerungszahl aus.
Mit 2,25 Millionen Menschen, die
heute in Lettland leben, hat das Land
weniger Einwohner als vor 20 Jahren.
Sogar vor einem Jahrhundert war das
Land dichter bevölkert - und das, ob-
wohl nach dem Zweiten Weltkrieg
Hunderttausende Russen, Weißrussen
und Ukrainer angesiedelt wurden. Im
20. Jh. emigrierten zunächst die meis-
ten Baltendeutschen und dann ange-
sichts der Einverleibung in die Sowjet-
union auch viele Letten nach Westeu-
ropa oder Übersee. Außerdem star-
ben viele Menschen in den Weltkrie-
gen und später durch Verbannung
und Deportation.
 
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