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Während der Tourismus Anfang der
neunziger Jahre praktisch keine Rolle
spielte, machte er zuletzt bereits deut-
lich über zwei Prozent des Bruttoin-
landsprodukts aus. Für die kommen-
den Jahre wird ein deutlicher Zuwachs
erwartet. Deutsche Touristen machen
zwischen 10 und 20 % der Besucher
aus. Die Milliarden-Beihilfen der EU
fließen nicht nur in den Ausbau der In-
frastruktur, sondern in den Fremden-
verkehr selbst: Broschüren, Landkar-
ten, der Ausbau von Museen, Touris-
teninformationen selbst in kleinen Or-
ten sowie Tausende von Hinweisschil-
dern und Informationstafeln bei Se-
henswürdigkeiten aller Art.
der gesamten EU und drohte, völlig
außer Kontrolle zu geraten, weswegen
die Europäische Union, der IWF und
eine internationale Gebergemeinschaft
mit einem riesigen Kredit-Hilfspaket
von insgesamt 7,5 Milliarden Euro ein-
schritten. Im Gegenzug musste die let-
tische Regierung eine gewaltige An-
strengung bei der Haushaltskonsoli-
dierung versprechen: Bis 2012 soll die
Neuverschuldung im Rahmen der
Maastricht-Kriterien liegen.
Seit Mitte 2010 wächst die Wirt-
schaftsleistung wieder - für das Ge-
samtjahr wurde allerdings noch ein
kleines Minus von 0,3 % erwirtschaf-
tet. Für 2011 wird mit einem Plus von
über 3 % gerechnet. Gleichzeitig lag
die Arbeitslosenquote noch bei gut
17 % (nach 21 % zum Höhepunkt der
Krise) und die Inflation bei etwa 3 %
(nach einer Deflation im Jahr zuvor).
Der Anteil der Neuverschuldung am
Bruttoinlandsprodukt lag 2011 bei ge-
schätzten 7,6 % - nach fast 12 % im
Vorjahr. Die Gesamtschuldenlast
wuchs auf über 42 %. Ende 2011 ge-
riet Lettland erneut in die Schlagzeilen,
weil panische Kunden die Filialen des
größten Kreditinstituts stürmten, nach-
dem Gerüchte besagt hatten, die Bank
stehe vor dem Ruin.
Die europäische Gemeinschaftswäh-
rung ist angesichts der Krise in Lett-
land zunächst in den Hintergrund ge-
treten. Der Euro wird nicht vor 2015
den Lats ersetzen.
Größter Handelspartner Lettlands
ist Litauen. Deutschlands Anteil an Ein-
und Ausfuhren liegt bei rund einem
Zehntel.
Litauen
Seit der Unabhängigkeit hat sich Li-
tauen relativ schnell durch Privatisie-
rungen (ca. 80 % des Bruttosozialpro-
dukts werden in der Privatwirtschaft
erbracht) bzw. durch die Liberalisie-
rung des Kapitalmarkts und Handels
der freien Marktwirtschaft angepasst.
Mit 5-9 % Wirtschaftswachstum in
den Jahren 2004-08 war Litauens
Wirtschaft eine der am schnellsten
wachsenden Volkswirtschaften Euro-
pas. 2009 sank das Bruttosozialpro-
dukt aufgrund der Wirtschaftskrise
um 5 %, danach zog es aber wieder
kräftig an.
Im Dienstleistungsbereich arbeiten
56 % der Beschäftigten, in der Indus-
trie 27 %. Litauen gilt als Drehscheibe
zwischen Ost und West und konnte
hohe ausländische Investitionen an-
locken, u.a. aus Deutschland. Viele in-
ternationale Firmen lassen ihre Pro-
 
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