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Umwelt- und
Naturschutz
auch kleinere Braunkohle-, Tonschie-
fer und Erdölvorkommen. In Kurorten
finden sich Mineralquellen und Heil-
schlamm.
Das Land ist in vier ethnografische
Regionen unterteilt, die sich in den
Dialekten, Trachten, Gebräuchen
und gewissermaßen auch in der Men-
talität ihrer Bewohner (s. Exkurs „Vier
Regionen und vier Charakterzüge“)
unterscheiden. Die westlichste und
zweitgrößte ist die Region †emaitija
(Samogitien bzw. West-, Niederlitau-
en), die die gesamte Küste und das
Land zwischen Nemunas und der letti-
schen Grenze etwa bis zur geografi-
schen Länge von Šiauliai umfasst. Öst-
lich davon schließt sich die Region
Aukštaitija (Nordost-, Hochlitauen)
an, die mehr als die Hälfte der Lan-
desfläche und die beiden wichtigsten
Städte Vilnius und Kaunas umfasst. Sie
reicht bis zur weißrussischen Grenze.
Im Südwesten zwischen dem Ne-
munas und der polnischen Grenze
liegt die kleinste Region, die Suvalkija
(S©duva). Die Stadt Suwa
Während der Sowjetzeit spielte Um-
weltschutz im Baltikum praktisch keine
Rolle. Eine Folge hiervon war, dass in-
dustrielle Gift- und Schadstoffe sowie
Abwässer oft ungeklärt in die Flüsse
und die Ostsee eingeleitet wurden.
Die gewaltigen, großteils veralteten
Industrieanlagen verpesteten auch
die Luft. Mit Unterstützung der EU
werden seit einiger Zeit große An-
strengungen zur Verbesserung unter-
nommen. Schrittweise werden deren
Umweltstandards eingeführt. Da Dün-
gemittel und Pestizide weniger einge-
setzt werden, ist z.B. die Ostsee sau-
berer geworden, die Schadstoffeinlei-
tungen wurden stark verringert.
Schädlich für die Böden und damit
für Nahrung und Trinkwasser war be-
sonders die massenhafte und rück-
sichtslose Agrarwirtschaft. Kleinere
Bauernhöfe traten in den Hintergrund
und es dominierten riesige Kolchosen.
Doch seit der Wende stehen diese
meist leer, während individuelle Land-
wirte wieder mehr Anteil am Gesamt-
aufkommen haben. Die Nutzflächen
können sich nun länger erholen und es
wird weniger Gift gespritzt. Darüber
hinaus nimmt die Zahl der Öko-Bau-
ernhöfe deutlich zu.
ki selbst liegt
heute in Polen. Den südlichsten Win-
kel des Landes schließlich, von Trakai
bis zur weißrussischen Grenze im Sü-
den, bildet die Region Dz©kija mit
dem Kurort Druskininkai. Ethnogra-
fisch nicht selbstständig ist Ma‡oji Lie-
tuva bzw. Klein-Litauen, das frühere
Memelland (siehe auch Geschichtsteil
von Klaipëda).
Die unterschiedliche Holzarchitek-
tur der Regionen kann im Freilichtmu-
seum Rumšiškës besichtigt werden.
ł
Umweltprobleme in Litauen
Das wohl größte „Umweltrisiko“ des
Baltikums war das AKW in Visaginas,
obwohl 2005 bzw. 2009 beide Reak-
toren auf Druck der EU vom Netz ge-
 
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