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und Sandbänke, die Nordküste ist
eher steinig. Insgesamt ist das Land,
das durchschnittlich etwa 50 m über
dem Meeresspiegel liegt, sehr niedrig,
Tallinn befindet sich gerade einmal
44 m über dem Meeresspiegel, Tartu
68 m.
Das Relief des erdgeschichtlich älte-
ren Hochestlands, also die höher gele-
genen Gebiete im Norden und Süd-
osten, wurde in der letzten Eiszeit ge-
formt. Die zurückweichenden Glet-
scher, die Gesteinsmaterial abtrugen
und anderswo wieder ablagerten, hin-
terließen schöne Moränenlandschaf-
ten mit Senken, Gruben und lang ge-
zogenen, parallel liegenden Geröll-
rücken (Drumlins). Das Schmelzwas-
ser der Gletscher bildete breite Ur-
stromtäler. Die am Rande der Glet-
scher entstandenen Endmoränen ver-
hinderten oftmals den Abfluss des
Wassers, wodurch zahlreiche Seen
entstanden. Aus Skandinavien vorrü-
ckende Gletscher transportierten fer-
ner riesige abgeschliffene Steine, so-
genannte Findlinge, die heute vor al-
lem die Küste säumen und manchmal
mehrere Meter messen.
Im Südosten des Landes befinden
sich die Höhenzüge Sakala, Otepää
und Haanja. In Haanja liegt auch der
höchste Berg des Baltikums, der
318 m hohe Suur Munamägi. Im Nor-
den, bei Tamsalu, erheben sich die Hü-
gel des Pandivere-Hochlands.
Während Kalkstein, der National-
stein des Landes, das Fundament Nord-
estlands bildet, besteht der Unter-
grund weiter südöstlich aus Sandstein
des Devon. Die wohl auffälligste Ober-
flächenform des Landes ist der am Fin-
nischen Meerbusen entlanglaufende
Baltische Glint, eine Kalksteinstufe,
die im Nordosten, bei Ontika, eine
maximale Höhe von rund 55 m er-
reicht. Auch auf der Insel Pakri, der
Halbinsel Paldiski und bei Panga auf
der Insel Saaremaa kann man steile
Küstenabschnitte bewundern. Viele
Flüsse münden hier und fallen als klei-
nere Wasserfälle oder Stromschnel-
len vom Plateau herab, zu den be-
kanntesten zählen der Valaste-Wasser-
fall bei Ontika sowie die Fälle Keila-Joa
(westlich von Tallinn) und Jägala (öst-
lich von Tallinn).
Lettland
Der Staat belegt mit 64.600 m 2 in
der Flächen-Weltrangliste Platz 121
und was die Einwohnerzahl angeht mit
2,25 Mio. Menschen gar nur Rang
138. Lettland platziert sich damit hin-
ter Litauen, aber vor Estland.
Die längste gemeinsame Grenze be-
steht mit Litauen, dann folgen Estland,
Russland und Weißrussland. Einen be-
trächtlichen Teil der Außengrenze,
nämlich mit 494 km über ein Viertel,
bildet die Ostsee inklusive der Rigaer
Bucht. Die Landmasse zieht sich sehr
in die Breite: Die größte Nord-Süd-
Ausdehnung beträgt gerade einmal
210 km, doch von Ost nach West
kann man 435 km auf gerader Linie
zurücklegen.
Die Landschaft ist mit ihrer Lage
nordwestlich der osteuropäischen Tief-
ebene eher flach: Mit nur 312 m ist
der Gaizina Kalns der höchste Berg
des Landes. Dennoch scheinen kalns
 
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